Entwicklung der Trancemedialität

von Andy Schwab

23. Januar 2015

Ein Artikel von Andy Schwab

Wenn wir von «Trance» aus einem spiritualistischen oder medialen Betrachtungswinkel sprechen, wird damit insbesondere der Zustand bezeichnet, in den die geistigen Begleiter das Medium hineinführen, das sich ihnen vertrauensvoll überlässt. Dieser veränderte Bewusstseinszustand soll es den Jenseitigen erlauben, sich möglichst unbeeinflusst von der Persönlichkeit des Mediums zu äussern. Wenn ich in Trance spreche oder heile, so bin das nicht wirklich ich, sondern ein befreundetes Geistwesen. Jemand nutzt also mein Sprachzentrum, mein Hirn, meinen Körper mit – wohlbemerkt mit meiner ausdrücklichen Zustimmung. Für mich waren die ersten Trancesessions eine Offenbarung, eine intensive Erfahrung, ein Nach- Hause-Kommen. Ich fühlte mich sofort wohl und am richtigen Ort. Die intensiven energetischen Wahrnehmungen, das Gefühl, vollkommen weggetreten zu sein, erfüllten mich mit grossem Wohlgefühl, einer mir bis dahin unbekannten Freude, ohne es richtig zu verstehen.

Natürlich war da in mir die Neugier: was passiert da, kommt jemand und wenn ja, wer? Hin und her gerissen zwischen den Anweisungen der Lehrer, mich zu entspannen und wissen zu wollen, was da passiert. Die kleinste energetische Reaktion auf meinen Körper holte meinen Geist sofort zurück, denn ich wollte ja wissen, was da passiert.

Auf der anderen Seite waren meine Eindrücke dieser tiefen veränderten Bewusstseinszustände so neu und intensiv, dass ich dachte, ich wäre total weit weg, ohne zu verstehen, wo ich war. In Watte gepolstert, die äussere Wahrnehmung verblasst in einem fast tauben Zustand und gleichzeitig äusserst wohl und zufrieden.

Die Trance war für meine mediale Entwicklung ein wichtiger Katalysator. Das Spüren und Schauen der Energien, Geistwesen und anderer feinstofflicher Phänomene fiel mir viel einfacher in einer entspannten Umgebung, denn jeglicher Stress von Richtig oder Falsch, wie wir es in der Medialität oder Sensitivität haben, fiel weg. Beim Üben der Trance in Gruppen sitzen oft alle Anwesenden für eine Person, senden ihr Energie und beobachten was geschieht, während der Sitzer sich den geistigen Kräften übergibt. Deshalb haben wir in der Trancearbeit viel Zeit, wenn wir nicht gerade selber «sitzen». So konnten sich meine Hellfühligkeit und Hellsichtigkeit vollkommen entspannt entwickeln, eine neue Art oder Frequenz kam dazu. So wie eigentlich Medialität sein sollte, vollkommen entspannt, denn Medialität ist wirklich etwas Natürliches. Je weniger Stress ich habe, desto besser funktioniert meine Medialität in Sitzungen, Präsentationen und im Unterricht. Für mich war das von Anfang an ein Türöffner und darum sind für mich auch heute Medialität und Sensitivität weitestgehend «stressfrei» – was allerdings nicht immer so war.

Wir haben zwei wichtige Aspekte im Erlernen der Trancemedialität. Auf der einen Seite betrifft das den Körper, den wir loslassen und entspannen müssen, also eigentlich wie in den Schlafzustand versetzen, damit sich der Geist entspannen und das Bewusstsein öffnen oder «weggehen» kann. Auf der anderen Seite müssen wir der geistigen Welt den Zugang erlauben und unterstützen, bis die Symbiose zwischen Geistführer/Geistwesen und uns so weit entwickelt ist, dass «sie» übernehmen und wir «wegtreten» können.

Die Trance war für meine mediale Entwicklung ein wichtiger Katalysator



Sobald wir gelernt haben, ruhig zu sitzen und sich der Geist mit einer Visualisation oder Konzentration etwas vom Körper löst, wird sich der Körper entspannen. Zuerst werden die verschiedenen Muskelgruppen entspannt und deshalb ist es wichtig, gerade in der ersten Zeit, in der Trance möglichst angenehm zu sitzen, damit sich nichts verspannt. Alle Körperprozesse werden uns dabei viel bewusster; Atem, Herzschlag, Beissen, Zwicken und leicht Unangenehmes wird viel stärker wahrgenommen als sonst. Dabei gilt immer die gleiche Devise: zur Kenntnis nehmen und loslassen. Das sind einfach Reaktionen auf den Prozess der Entspannung, der Energien der geistigen Welt und der veränderten Frequenz unserer «Körperwahrnehmung». Gerade die sensibilisierte Körperwahrnehmung wird uns später viele überraschende Phänomene bescheren. Die Loslösung vom Körperbewusstsein ist dabei ein wichtiger Prozess, den es zu akzeptieren und anzunehmen gilt.

Zusammen mit den Energien der geistigen Welt und den angenehmen Erfahrungen werden verunsichernde Momente auf den Lernenden zukommen. Nichts kann uns passieren! Wir sind beschützt und begleitet von erfahrenen Medien und Trancelehrern sowie von den Geistführern auf der anderen Seite. Während einer Trancewoche bin ich einmal nachts aufgewacht und spürte meine Beine ganz anders, sich ständig verändernd. Ich probierte, mich nicht zu bewegen, damit ich die energetische Veränderung nicht unterbrechen oder stören würde, sondern beobachtete interessiert das Phänomen und fand es spannend, welche ungewöhnlichen Erfahrungen ich machen durfte. Die Beine lösten sich auf, wurden unglaublich schwer, waren vollkommen weg und dann wieder da und am Schluss hat sich alles komplett anders angefühlt. Die Müdigkeit hat mich dann wieder eingeholt und am Morgen war alles wieder normal und doch anders. Durch verlängerte und intensive veränderte Bewusstseinszustände wie Trance, Meditation und Ähnliches wird der Körper mit der Zeit immer feinstofflicher, und genau das konnte ich in dieser Nacht beobachten. Oder wenn während der Tranceausbildung «ein Ameisenschwarm vom Kopf über den Arm in die Hand läuft», sind das einfach physikalische Energien, die sich da bemerkbar machen und so den Körper an die veränderten Energien gewöhnen. Das Gefühl, viel grösser, viel kleiner, schwerer, leichter zu sein oder einen Helm zu tragen, sind klassische Reaktionen auf die energetischen Einflüsse der veränderten Bewusstseinszustände und der Arbeit mit der geistigen Welt. Wir sollten all diese Phänomene und Wahrnehmungen zur Kenntnis nehmen, wenn wir Lust haben darüber nachdenken oder sprechen, aber auf keinen Fall daran hängenbleiben oder es verstehen wollen. Betrachten und loslassen ist die Devise, an nichts hängenbleiben! So unterstützen wir die Trance oder die Meditation am besten. Halten Sie also an nichts fest, egal wie beeindruckend oder auch verunsichernd es sein mag. Sie sind beschützt, sicher und alles ist nur vorübergehend, solange Sie mit der richtigen Einstellung und guten Lehrern in diese veränderten Bewusstseinszustände eintauchen.



Damit wir unseren Geist und unser Bewusstsein für diese Arbeit hingebungsvoll zur Verfügung stellen können, sollten wir uns immer wieder bewusst werden, wer da mit uns arbeitet und warum. Unsere Geistführer sind spirituell weit fortgeschrittene Wesen, sind kompetent und haben in der Regel schon unzählige Leben auf der Erde verbracht. Sie sind der bedingungslosen göttlichen Liebe viel näher als wir Menschen. Ihr Anliegen ist es, dass wir Menschen erkennen, dass wir nicht nur Materie sind, sondern Geist oder Bewusstsein. Es geht dabei immer und ausschliesslich um Heilung, Loslassen und Erkennen. Die geistige Welt sieht, wie wir Menschen im Gefängnis unseres Geistes, fixiert auf unser körperlich/materielles Leben gefangen sind, und will uns beistehen, diese Reise im Körper einfacher zu überstehen. Sie möchte, dass wir erkennen, dass wir in Wahrheit Bewusstsein und bedingungslose Liebe sind und nicht materielle Objekte. Gemäss meiner Erfahrung haben wir immer ein Team von Geistführern und Helfern aus der geistigen Welt, die mit uns arbeiten. Somit bin ich in Trance, aber eigentlich auch bei meiner Arbeit als Medium und Lehrer, die «sichtbare» und «sprechende» körperliche Manifestation eines Teams von Spezialisten – ich bin quasi der Botschafter. Ich bin also ein kleiner Teil eines grossen Teams und mein Team und ich sind «Angestellte» der Schöpfung oder des göttlichen Bewusstseins. Unsere Aufgabe ist Heilung, Entspannung und die Erkenntnis auf dieser Ebene der Existenz zu unterstützen.

Wenn immer ich also für Trance sitzen will, verbinde ich mich mit der geistigen Welt und meinem Team und werde mir bewusst, dass ich ein Teil davon bin und wir alle zusammen am gleichen Ziel arbeiten. Somit anerkenne ich auch, dass ich mich selber nicht so wichtig nehmen sollte, weder im positiven noch im negativen Sinn. Ich akzeptiere also, dass es ein Lernprozess ist, weder finde ich mich zu gut noch empfinde ich mich als zu schlecht und überbewerte meine Fehler und Störungen nicht, sondern akzeptiere diese als Lernprozess. Also alles Tolle, was mir widerfährt, und alles, was ich als negativ, zu langsam, störend oder stur empfinde, lasse ich ebenfalls immer los und erlaube, dass es weiter und tiefer geht.

Wir Menschen sind in diesen Bereichen unerfahren und sollten uns immer wieder als ein kleines Kind betrachten, das gerade laufen lernt. So sieht uns die geistige Welt. Unser Team ist äusserst geduldig, hingebungsvoll und absolut nie verurteilend, sondern immer und ausschliesslich unterstützend, fördernd, tröstend und aufbauend. Dies hilft uns, immer entspannter in die Trance gehen zu können und uns so immer mehr der geistigen Welt hinzugeben. Auf der anderen Seite könnte ich auch sagen, dass ich ein grosser Lehrer für meine Geistführer und Helfer bin ... und zwar ein Geduldslehrer. Ich muss immer wieder lachen, wenn ich daran denke, wie stur, besserwisserisch, eingeschränkt und ungeduldig ich während vieler Jahre der Ausbildung immer wieder war. Ich habe zwar gehört, was die Lehrer gesagt haben, aber dies dann immer genau so umzusetzen, war für mich schlicht nicht möglich. Meine Tendenz am vermeintlich Sicheren und Erreichten festzuhalten und es nicht mehr loszulassen, Neuem gegenüber immer wieder verschlossen und skeptisch gegenüber zu sein, war sicherlich für meine Geistführer eine überaus abwechslungsreiche und herausfordernde Aufgabe. Heute bin ich viel hingebungsvoller, hinterfrage nicht mehr, weiss nicht mehr alles besser, sondern gebe mich hin, lasse los und ERLAUBE, dass entstehen kann, was entstehen soll.

Wir werden also von Anfang an begleitet und unsere Geistführer bemühen sich darum, uns zu führen. Nachdem wir die ersten körperlichen Erfahrungen losgelassen haben, unseren Geist schon etwas beruhigt und an die geistige Welt gewöhnt haben, folgt die Inspiration. Wir werden von der geistigen Welt inspiriert, unsere Hände, Kopf oder Mund zu bewegen oder auch aufzustehen, einfach, damit wir «synchronisiert» werden können. Damit unsere Geistführer langsam und stetig näherkommen können. Auch der Geist wird synchronisiert und schon bald werden wir das Bedürfnis haben, zu sprechen oder etwas zu sagen. Ein Satz, Bild, Konzept oder einfach ein Gruss ist plötzlich in unserem Kopf und wir sind nicht sicher, sind wir das oder kommt das von der geistigen Welt. In dieser Synchronisationsphase ist es wichtig, diese Inspirationen zuzulassen. Natürlich ist diese Bewegung oder das Gesagte nicht die reine geistige Welt, aber eine Inspiration, ein erster Schritt. Dabei geht es nicht darum, die grössten Weisheiten der Galaxie zu erzählen, sondern den «Kanal» zu reinigen, den Geist zu trainieren, damit wir lernen, den subtilen Einfluss zuzulassen. Diese Phase ist verwirrend, weil wir am einen Kurs denken: Es geht super und wir sind soweit und am nächsten Wochenende läuft gar nichts. Das hat aber nichts mit der Trance oder der geistigen Welt zu tun, sondern mit unserer Unerfahrenheit und dem menschlichen Bedürfnis festzuhalten, zu verstehen und zu kontrollieren. Wir werden uns daran gewöhnen und es lockerer nehmen und erkennen, dass wir immer wieder Fortschritte machen. Denken Sie hier an die vorhergehenden Worte: Wir sind Teil eines Teams, nehmen Sie ihre Meinung weder im positiven noch im negativen Sinn zu ernst und halten sie vor allem daran nicht fest. In jedem Lernprozess werden wir immer wieder Ups und Downs erleben, das ist einfach die Natur des Lernens, des Entwickelns und des Fortschritts.

Vergessen Sie nie, dass wir Menschen in unserem Wesenskern erleuchtet und reines göttliches Bewusstsein sind, genau so wie unsere Geistführer, aber unser Geist und unser Bewusstsein dies noch nicht realisiert hat. In verändertem Bewusstsein kann dieses innere Licht sich in Sprache, Gefühlen oder anderen Wahrnehmungen manifestieren. Dieses eigene Licht ist für unsere persönliche spirituelle Entwicklung wichtiger als alle äusseren Lehrer. Darum sollte die innere Inspiration nie als falsch abgetan werden, sondern als das wahr genommen werden, was es ist: das innere Licht und nicht der Geistführer. In der spirituellen Entwicklung durch die Meditation und die Reinigung des eigenen Geistes mit einer korrekten spirituellen Praxis kann dieses eigene Licht immer reiner werden.

In der Trance ist es wichtig, dass wir diese Phase erleben und das innere Licht sprechen lassen. Denn auf der gleichen Frequenz wird die geistige Welt mit der Zeit immer mehr und mehr übernehmen. Erlauben sie also in der Inspirationsphase, die Hand in Hand mit der Synchronisationsphase geht, einfach alles, solange es Sinn macht. Manchmal kann es auch sein, dass unser Unterbewusstsein sich manifestiert und das, was geschieht, aus der Fantasie kommt. Ein kompetenter Lehrer wird Sie auf diesen Umstand sanft, liebevoll und unterstützend aufmerksam machen. Das ist eine wichtige Erfahrung auf dem Weg zum Trancemedium. So wird über die Monate und Jahre hinweg die «Vereinigungsphase» der «Inspirationsphase» folgen. In der Vereinigungsphase wird die geistige Welt bereits in der Lage sein über Ihren Verstand, Ihr Sprachzentrum oder direkt über ihre Stimme zu sprechen, Ihren Körper je nach Aufgabe zu bewegen oder auch nicht. Im Tranceheilen kann, aber muss nicht gesprochen werden. Dafür bewegen sich in der Regel zumindest die Hände. In der klassischen Trance hingegen wird gesprochen, aber der Körper muss sich nicht bewegen. Der Abschluss der Vereinigungsphase, also die «Volltrance», bei der das Trancemedium vollkommen unbewusst ist und bleibt, ist selten.

Gehen Sie mit Freude an die Entwicklung der Trance. Erkennen Sie, dass dies ein Training ist, das in immer tiefere Ebenen der Vereinigung mit der geistigen Welt vordringt. Zudem ist die Trance eine hervorragende Vorbereitung für die Meditation, weil die Hingabe, das Loslassen und die Verfeinstofflichung des Körpers sich ähneln. Erst in der Absicht und Ausführung sind Welten dazwischen. In der Meditation konzentrieren wir uns auf unser eigenes Licht mit dem Wunsch, immer mehr uns selber zu werden, uns zu reinigen von allen Neigungen und Mustern und im Licht der göttlichen Liebe aufzugehen – Gott zu realisieren oder im Nirvana oder Samadi zu verweilen. Die Trance hingegen ist ein wunderbarer Katalysator für die persönliche spirituelle Entwicklung, aber sie ist eine Form der «Berufsausbildung», um Botschafter und Mitarbeiter unseres geistigen Teams zu sein.

Das Wichtigste ist, alle Beurteilungen und Resultate – ob erwünscht oder nicht – loszulassen, die Beurteilung in den ersten Jahren der Entwicklung den Lehrern zu überlassen und nicht an sich zu zweifeln. Denken sie an ein kleines Kind, das laufen lernt. Immer wieder steht es auf, und wenn es steht oder läuft, hat es riesige Freude. Wenn es wieder auf den Hintern fällt, ist es einen Moment traurig oder wütend, aber das verfliegt schnell und schon steht es wieder auf und versucht es erneut. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen auf dem Weg der Trance mit der geistigen Welt einen positiven, ermunternden Geist, der sich von nichts trüben lässt und freudig dranbleibt.


Über Andy Schwab

Andy Schwab. Tauche ein in die faszinierende Welt der Medialität und Sensitivität mit einem Meister seines Fachs. Seit 1997 hat Andy Hunderte von Medien und Sensitiven ausgebildet, darunter einige sehr bekannte Medien, und sein Ruf in der Branche ist unübertroffen.
Mit über 50 Wochenkursen, zahllosen Wochenenden und Übungsabenden in seiner eigenen Ausbildung sowie einer Lehrerausbildung am renommierten Arthur Findlay College in Stansted ist Andy ein wahrer Experte auf seinem Gebiet. Seine drei Bücher und zahlreichen Interviews zeugen von seiner herausragenden Expertise.
Andy's Beratungen und Jenseitsdemonstrationen sind immer wieder aufs Neue beeindruckend und tief berührend. Sein Unterrichtsstil zeichnet sich durch Kompetenz, Herzlichkeit und eine gute Prise Humor aus - denn wer Freude am Lernen hat, kann bis zu 40 Prozent effektiver sein, besonders in den Bereichen Medialität und Sensitivität.
Durch seine 40-jährige intensive Meditationspraxis ist Andy nicht nur ein herausragender Lehrer, sondern auch ein spiritueller Mentor, der Kurse und Ausbildungen auf diesem Gebiet leitet. Seine spirituelle Entwicklung ermöglicht ihm tiefe Einsichten in seine Schüler, und er nutzt dieses Wissen, um neue Horizonte aufzuzeigen und etwaige Blockaden in der Wahrnehmung zu lösen. 

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