Jenseitsbotschaft von Albert Hofmann von Lucius Werthmüller

von Basler Psi Verein

21. Januar 2015

In den letzten 15 Jahren habe ich rund 50 Séancen für physikalische Medialität bei fünf verschiedenen Gruppen miterlebt.

Dabei habe ich eine Vielzahl spektakulärer Phänomene beobachten und miterleben können, darunter Materialisationen, Apporte, Direkte Stimmen, Lichtphänomene und fliegende Trompeten (mehrere Artikel zum Thema finden Sie auf www.bpv.ch). Im Januar dieses Jahres hatten Sabin und ich die Gelegenheit an einer Séance des Felix Zirkels in Hanau bei Frankfurt teilzunehmen. Wir haben Kai Mügge anlässlich der Séancen von Stewart Alexander im letzten Frühling kennen gelernt und sind seither in Kontakt geblieben. Ich habe den Journalisten und Filmer seither als belesenen und kritischen Fachmann und äusserst glaubwürdigen Menschen erlebt. Kai gründete 2005 den Felix Zirkel für physikalische Medialität in Hanau, der in Dunkelsitzungen äusserst eindrückliche Resultate erzielt. 

Im Psi-Info Nummer 14 haben wir bereits über einen höchst fremdartigen Apport berichtet, den die Experimentalgruppe «Felix Zirkel» am 8. Oktober 2008 in Gegenwart eines Kurators des Berner Museums für Kommunikation erhalten hatte. Dieser war gekommen, um Exponate für die Ausstellung «Kommunikation mit dem Jenseits» abzuholen. Kai, der Gründer des Felix Zirkels ist Journalist, der heutige Zirkelleiter Jochen ist Arzt. Beide besitzen ein grosses Wissen über die Geschichte der Parapsychologie und speziell des physikalischen Mediumismus. Die Sitzung im Januar fand in einem kleinen Raum im Keller des Hauses der Familie Mügge statt. Neben Sabin und mir waren Jochen und Kai, drei Frauen mittleren Alters und drei junge Frauen anwesend. Wir wurden sehr herzlich aufgenommen und die Stimmung innerhalb der Gruppe war ausgezeichnet. Der Abend begann mit einem Eröffnungsgebet. Zu verschiedenen Gelegenheiten wurden wir aufgefordert, uns auf den Tisch zu fokussieren.

Ich hatte einiges gelesen über die Tischlevitationen und andere Phänomene die im Felix Zirkel aufgetreten sind, vor allem aber über die bei ihnen auftretenden Apporte. Jochen erzählte mir vom Apport einer Zeitung aus dem Jahr 1955 mit dem Bericht über einen Spukfall auf der Frontseite. Am Abend des Apports hatte er direkt vor der Séance mit einem Parapsychologen des Freiburger Instituts über genau diesen Spukfall gesprochen.

Während der ersten zwei Stunden geschah an diesem Abend nicht allzuviel abgesehen von sehr lebhaften Bewegungen des Tischs. Kai litt an diesem Abend unter starken Kopfschmerzen und war enttäuscht über die schwachen Phänomene. Er fühlte sich zusätzlich unter Erwartungsdruck (etwas womit alle Medien zu kämpfen haben….), weil er gehofft hatte, dass wir bei ihnen etwas erleben. Wir waren schon nahe am Ende als er von seinem Geistführer Raphael die Information erhielt, wir sollten die Sitzordnung in der Runde ändern.

Kurz darauf passierte eine vollständige Levitation des Tisches, ein Ereignis das die Situation entspannte. Bald darauf wollten wir die Sitzung schliessen. Wir hatten wieder alle unsere Hände auf den Tisch gelegt, als wir ein Geräusch hörten und ich ein Objekt spürte das meine Hand berührte und dann zu Boden fiel. Wir schalteten das Licht an und Ines, meine junge Sitznachbarin sagte, sie hätte den Gegenstand auf ihrem Oberschenkel gefühlt. Sie war überzeugt, dass er danach zu Boden gefallen sei und begann den Boden abzusuchen. Es dauerte ein paar lange Sekunden bis ich realisierte, dass er sich in meiner Hand befand. Ich erinnerte mich an eine Berührung an der Seitenfläche der Hand und dass ich sie einfach um den Gegenstand geschlossen hatte.

Er fühlte sich solid an aber nicht hart, ich hätte auf eine Kastanie getippt. Als ich meine Hand öffnete, sah ich eine rund fünf Zentimeter grosse Halbkugel aus Wachs. Bei genauerer Betrachtung war ein Metallobjekt im Inneren zu erkennen. So sorgfältig es unsere Aufregung zuliess, öffneten wir die Kugel auf der flachen Seite und zum Vorschein kam ein alter silberner Fingerhut, auch dieser gefüllt mit Paraffin. Nach kurzem Zögern kratzten wir sorgfältig den Wachs aus dem Fingerhut und bemerkten, dass der Fingerhut eine kleine Papierrolle enthielt. Diese war wachsgetränkt und sehr steif. Als ich sie zu entrollen begann und die ersten fünf Worte las sagte ich schon zu Sabin und den Zirkelteilnehmern: «Das muss Albert sein.» Wir rollten sie ganz auf und sahen erst dann die Unterschrift. Die genauen Worte der Botschaft lauteten:

Lucius schau diese wundervolle Natur, Sie lebt. Ich lebe Albert

Die etwa 10 Zentimeter lange wachsgetränkte Schriftrolle

     

Rechtsdie Unterschrift auf dem Apport, rechts Albert Hofmann Unterschrift im Alter von 100 Jahren.

Albert Hofmann hat mir zu Lebzeiten mehrmals Briefe oder Widmungen in exakt dieser Form der Anrede ohne nachfolgendes Komma geschrieben. Er benutzte gerne den Ausdruck «schauen» anstelle von «sehen»; das Schauen war für ihn der Sinn schlechthin und er bezeichnete sich gerne als Augenmensch. Er hat sogar ein Buch mit Fotos von Schmetterlingen auf seiner Rittimatte mit dem Titel «Das Lob des Schauens» veröffentlicht. Die «wundervolle Natur» war sein Lieblingsthema und ich erinnere mich gut daran, wie er immer wieder betonte, dass nur die Natur imstande sei, etwas Lebendiges hervorzubringen, während wir Menschen nur tote Materie herstellen können. Ich erinnere mich auch gut an mehrere Gespräche mit ihm über das Leben nach dem Tod und ebenso an frühere Gespräche zwischen ihm und meinem Vater zu diesem Thema. 



     

Links: Ein verdutzter Lucius Werthmüller mit der Wachskugel vor sich
Rechts: Albert Hofmann im Herbst 2005 auf seiner geliebten Rittimatte.

Weshalb aber ein Fingerhut? Tage später ging mir auf, dass Albert Hofmann mit den Herzglykosiden der Digitalis gearbeitet hatte, die wir als Fingerhut bezeichnen. Vielleicht handelt es sich also um einen Scherz, den er sich erlaubt hat.

Ich stehe dafür ein, dass es sich bei den Teilnehmern des Zirkels um integere Personen handelt und ich wohl der Einzige bin, der dieses Objekt betrügerisch zum Vorschein hätte bringen können. Der deutsche Schriftsteller Thomas Mann war Teilnehmer einiger Materialisationssitzungen bei Freiherr von Schrenck-Notzing und meinte «von Betrug in irgendeinem mechanischen Sinne kann nicht die Rede sein.» Leider hat sich aber bisher seine Vermutung nicht bewahrheitet, dass die Phänomene und «deren zweifellose Wirklichkeit den Erkenntnistrieb des Wissenschaftlers bis zur Leidenschaft reizen muss.»


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