Eine rasante Achterbahnfahrt mit dem Rainbow Circle

von Basler Psi Verein

24. Juni 2015

Vom 25. – 27. September 2009 fand in Banbury in der Nähe von Oxford eine Veranst


Organisiert wurde der Anlass von Rosalind und Dennis Pearman, den Gründern und Leitern von Zerdin Phenomenal und Herausgeber der gleichnamigen Zeitschrift.

Insgesamt waren rund 30 Gäste aus aller Welt anwesend. Wir waren zu fünft aus der Schweiz angereist, neben mir meine Partnerin Sabin und mein Sohn Pablo, die Sensitive und Heilerin Bea Rubli und Dr. Hans Schär, einer der besten Kenner physikalischer Medialität.

Aus New York sind Dr. Ken Saari und Roberto angereist. In ihrem Circle for Humanity sind vom Juni bis Dezember 2009 insgesamt 131 Apporte gezählt worden. Weitere Teilnehmer waren Kai Mügge, Gründer des Felix Circle in Hanau und sein jetziger Zirkelleiter, der Arzt Jochen P., sowie Victor Zammit aus Australien. Zugelassen waren ausschliesslich Mitglieder von Zerdin Phenomenal, von denen alle schon mehrere Male Séancen für physikalische Medialität besucht hatten.

Ein unerwartetes Willkommensgeschenk

Die erste Überraschung erwartete mich gleich nach der Ankunft. Von meinem Zimmer aus überblickte ich den äusseren Eingangsbereich des Hotels und sah Jostein Strommen und seine Frau Lisa ankommen, die ich anlässlich der Séancen mit Stewart in Basel 2008 kennen gelernt hatte. Jostein ist Norweger und hat ein Buch über seine Erlebnisse in Séancen für physikalische Medialität veröffentlicht. Das Kapitel in dem er seine Erlebnisse in Basel schildert finden Sie auf unserer Website www.bpv.ch. Unmittelbar nach der Begrüssung und einem kurzen Wortwechsel begann ich meinen Koffer auszupacken und sah zu meiner Überraschung unübersehbar auf einem Pullover ein unbekanntes Geldstück liegen. Ich staunte nicht schlecht als ich beim genaueren Betrachten feststellte, dass es sich um eine neue norwegische fünf Kronen-Münze aus dem Jahr 2008 handelte, das Jahr in dem ich Jostein kennen gelernt hatte. Ich war niemals in meinem Leben in Norwegen, habe keine norwegischen Bekanntschaften und kann ausschliessen, dass sie von mir in den Koffer gelegt wurde, da ich nie norwegisches Geld besessen habe. Der Koffer war von niemandem geöffnet worden. Dies war ein passender und viel versprechender Beginn dieses Wochenendes! Umso mehr war ich interessiert, als am nächsten Morgen Ken Saari und Roberto allen Anwesenden die Apporte aus ihrem Circle for Humanity zeigten unter denen mehrere Münzen waren.

Die drei Séancen fanden in Jennys Sanctuary statt, einer spiritualistischen Kapelle in der Nähe von Banbury, die von Ron und Jean Gilkes geleitet wird. Geplant waren zwei Séancen mit dem Rainbow Circle, eine am Freitag Abend, die zweite am Samstag Mittag, sowie eine Séance mit dem Meadows Zirkel am Samstag Abend.


Der Rainbow Circle

Der Rainbow Circle hat sich vor 12 Jahren gebildet und sitzt seither regelmässig zweimal die Woche im Haus von Terry und Kath Nelson in Harrogate. Der Zirkel hat nie die Öffentlichkeit gesucht, weshalb man bis vor kurzem weder im Internet noch in den einschlägigen Publikationen Berichte über ihn und seine Arbeit findet. Erst im Jahr 2009 haben sie auf Einladung von Zerdin Phenomenal erstmals ausserhalb ihres Hauses eine experimentelle Séance durchgeführt um Klarheit zu erhalten, ob der Kontakt mit der Geistigen Welt auch ausserhalb ihrer gewohnten Umgebung funktioniert. Es traten die üblichen Phänomene auf, worauf sie weiteren öffentlichen Sitzungen zustimmten. Der Name des Zirkels steht in Verbindung mit Stanley, einem Mitglied des Zirkels der vor Jahren von einem Geistführer ermuntert wurde, nach jeder Sitzung mit einer konventionellen Kamera Fotos zu machen. So schiesst Stanley nach den Anweisungen der Geistführer nach jeder Sitzung Fotos von Zirkelteilnehmern, die sich vor einem alten Spiegel aus Familienbesitz platzieren. Die Fotos zeigen nach der Entwicklung die Fotografierten oft umgeben von faszinierenden Lichtmustern in allen Regenbogenfarben.

Anders als bei Stewart Alexander oder bei David Thompson arbeitet der Rainbow Circle nicht mit Ektoplasma. Die Phänomene werden laut der Aussage von Kath und Terry von einer kollektiven Energie hervorgerufen, die von allen Teilnehmern abgezogen wird. Die Kommunikation findet nicht durch das Sprechen in Trance oder durch direkte Stimme statt, sondern über das Klopfen des Tischs. Dabei handelt es sich um eine im Spiritualismus altbekannte Form der Kommunikation mit der Geistigen Welt. Das Alphabet wird synchron zum Klopfen des Tischs aufgesagt um Botschaften zu buchstabieren; Fragen werden durch ein- oder zweimaliges Klopfen mit «ja» oder «nein» antwortet. In Banbury waren nur Kath und Terry vom rund zehnköpfigen Zirkel anwesend.


Vorbereitung und gespannte Erwartung

Nach einer Einführung und Instruktionen für das Verhalten während der Sitzung durch Dennis und Rosalind Pearman wurden die Teilnehmer einzeln in den Raum eingelassen und der vorher bestimmte Platz zugewiesen. Alle Teilnehmer leerten ihre Taschen und entledigten sich ihrer Uhren und Schmucks. Jeder der den Raum betrat – inklusive die Zirkelleiter Terry und Kath und die Veranstalter Rosalind und Dennis - wurden, wie bei solchen Anlässen üblich, gründlich durchsucht. Der Raum selbst wurde vorgehend durch zwei zufällig bestimmte Personen einer gründlichen Prüfung unterzogen.

Die rund 30 Stühle waren in zwei konzentrischen Kreisen angeordnet, in der Mitte des inneren Kreises befand sich der Tisch, der zur Kommunikation verwendet wird. Er hat einen Duzrchmesser von rund 50 Zentimetern, ist ca. 60 cm hoch und wiegt rund 4,5 Kilo. Ich hatte das Glück, bei der ersten Séance im inneren Kreis zu sitzen. Die beiden Vertreter des Zirkels sassen einander gegenüber, ich wurde direkt neben Terry platziert. Die Personen im inneren Kreis waren aufgerufen, ihre Hände sachte auf den runden Tisch zu legen und soweit möglich seinen Bewegungen zu folgen.

Hinter Kath ausserhalb der beiden Kreise befand sich ein weiterer Tisch, auf dem sich eine grosse Anzahl Gegenstände befanden, darunter ein Springseil, eine Plastiktrompete, die klassischen Aluminiumtrompeten wie sie oft in Séancen verwendet werden,ein Xylophon, eine Rassel, eine Glocke, Ballons, Pappringe, ein Tambourine, eine grosse Trommel und Trommelschläger, ein zweiter runder Tisch wie in der Mitte und eine ganze Menge weiterer Gegenstände, vor allem Kinderspielzeuge. Die Anordnung erinnerte an einen Kindergeburtstag. Der Tisch wie auch alle Gegenstände waren mit selbstleuchtenden Klebern versehen, damit man in der Dunkelheit ihren Standort und ihre Bewegungen erkennen konnte.


Die Achterbahnfahrt beginnt

Die Séance wurde durch ein kurzes Gebet eingeleitet. Schon während der ersten Worte kam Leben und Bewegung in den Tisch. Er knarrte, wackelte und kroch mir kurz auf den Schoss, wobei keines der Beine mehr den Boden berührte. Und nun wurden wir auf eine rasante, knapp einstündige Achterbahnfahrt der Phänomene mitgenommen. Alles geschah in einer horrenden Geschwindigkeit, so dass es mir unmöglich ist, den genauen Ablauf der Sitzung festzuhalten, dies obschon ich als Erinnerungsstütze eine Audioaufnahme der Sitzung erhalten habe. So vieles geschieht zur gleichen Zeit, dass auf der Aufnahme oft viele Stimmen gleichzeitig zu hören sind, die ungewöhnliche Geschehnisse mitteilen. Deshalb beschränke ich mich in der Folge auf das Wesentliche des Ablaufs und die Beschreibung der wichtigsten auftretenden Phänomene.

Terry wandte sich an den Tisch und fragte nach dem Namen des Kommunikators. In atemberaubender Geschwindigkeit ging er synchron mit dem Klopfen des Tischs das Alphabet durch und stoppte beim Buchstaben «R». Terry fragte ob es Red Cloud sei, was durch einmaliges Klopfen bestätigt wurde. Red Cloud ist der Hauptgeistführer des Zirkels, der sich anscheinend immer zuerst meldet. Die nächsten buchstabierten Worte waren «Welcome» und «enjoy» (geniesst). Bei Red Cloud handelt es sich gemäss Kath und Terry um die gleiche Wesenheit, die vor vielen Jahren Estelle Roberts’ Geistführer war.

Es waren kaum fünf Minuten vergangen, da wurde ich schon zum ersten Mal von einer Hand berührt, zuerst am Handrücken, anschliessend am Unterarm. Mehrere Sitzer im inneren Kreis berichteten von Berührungen. Gleichzeitig hörten wir mehrere Schläge auf das Tambourine.

Als nächste Wesenheit meldete sich Dick, der Vater von Kath. Der Tisch neigte sich zu mir, blieb einen Moment in der geneigten Position und erhob sich anschliessend ganz in die Luft, schwebte dort und drehte sich anschliessend, so dass sich die Tischfläche gegen unten etwa 50 Zentimeter über dem Fussboden befand während die Beine gegen die Decke zeigten.

Als nächstes wurde «Skipping Rope» buchstabiert, worauf Kath das Springseil in die Mitte des mittlerweilen wieder am Boden stehenden Tischs legte. Das Springseil bewegte sich, berührte mich und andere, erhob sich ganz in die Luft und flog in schlingernden Bewegungen im inneren Kreis herum.

Als nächstes wurde die Plastiktrompete verlangt. An der Trompete waren in der Nähe der selbstleuchtenden Kleber deutlich winzige Finger zu sehen. Der Tisch neigte sich und erhob sich wiederum in die Luft wobei die Trompete wie angeklebt unverrückt auf der Tischoberfläche blieb. Dann begann die Trompete zu fliegen und begrüsste die Sitzer im ineren Kreis einzeln in dem sie sich mit der vorderen Öffnung an unsere Gesichter schmiegte. Zu dieser Zeit flog das Springseil, das sich immer noch auf meinem Schoss befunden hatte, wieder weg.

Als nächstes buchstabierte der Tisch « Lucius Picture now», was bedeutete, dass ich ein Foto in die Dunkelheit hinein schiessen sollte. Dabei stellte sich heraus, dass die Kamera ausserhalb der Raums vergessen worden war, weshalb wir das Experiment nicht durchführen konnten.

Bald schwebte der zweite runde Tisch von ausserhalb der beiden Kreise in die Mitte und legte sich mit seiner Oberfläche auf den ersten Tisch. Wir hielten während der ganzen Zeit der Sitzung, soweit es bei den rasanten Bewegungen möglich war, immer unser Hände oder einzelne Finger an den Tisch. Die beiden Tische erhoben sich gemeinsam hoch in die Luft und legten sich in die Horizontale, wobei die beiden Tischoberflächen wie magnetisch angezogen aneinander klebten und sich als Einheit bewegten. Der Kommunikator verabschiedete sich mit einem «God Bless».

Als nächstes meldete sich «Monty». Wir vermuteten, dass es sich um Montague Keen handle, was bestätigt wurde. Montague Keen war für lange Jahre ein Psi-Forscher, Mitglied der SPR und an mehreren ihrer Forschungsprojekten beteiligt. Sein besonderes Interessengebiet war das «Survival Research». Monty, wie ihn alle nannten, war ein enger Freund von Hans Schär und ist im Jahr 2004 gestorben. Seither hat er sich mehrfach in Sitzungen gemeldet. Ich selbst hatte ihn in Basel in den 1990er Jahren kennen gelernt, als die SPR eine Patronatsgesellschaft der Basler Psi-Tage war. Er buchstabierte «Glad you are all here» und verabschiedete sich mit einem «Bye».

Mit dem nächsten Kommunikator «Luke» flog das Hula Hoop in die Mitte und berührte mich. Das Hula Hoop legte sich über mehrere Personen gleichzeitig, so über meine Partnerin Sabin und Victor Zammit. Ein Luftballon schwebte über dem Tisch wobei laute Geräusche zu hören waren, wie wenn zwei Hände an ihm reiben würden. Im Inneren des Ballons flackerten kleine Lichter, wie sichtbare elektrische Entladungen durch die Reibung.

Zu dieser Zeit wurde der Raum heller, so dass man die Decke sehen konnte, obwohl ausser den Leuchtbändern absolut kein Licht im Raum war. Als nächstes flog ein Fussball im Raum herum, sowie eine grosse Trommel. Lautes, wenn auch nicht besonders rhythmisches, Trommeln war zu hören. Die Trommel liess sich auf meinem Schoss nieder und blieb dort für längere Zeit. Luke verlangte nach den Pappringen, die ebenfalls im inneren Kreis herumflogen. Als nächstes buchstabierte er «I like Lucius», was mir natürlich schmeichelte, während der Tisch wieder auf meinen Schoss sprang - über die Trommel die immer noch dort lag.

Anschliessend wurden «Hans» und dann «Victor» angesprochen, worauf sich der Tisch zu den Angesprochenen bewegte. Er fragte die beiden «Will you be my Uncles?» und «Can I visit you?», was beide bejahten.



Musikalische Darbietungen

Die nächste Kommunikatorin identifizierte sich als Pretty Lucy und buchstabierte «Hello Uncle Ken», womit sie Dr. Ken Saari ansprach, der in New York den Circle for Humanity führt, in dem viele Apporte und andere aussergewöhnliche Phänomene stattfinden. Dieser hatte wenige Monate zuvor schon an Sitzungen mit dem Rainbow Circle teilgenommen. Sie sagte ihm «I love You» und fragte anschliessend nach dem Keyboard. Das Keyboard wurde auf den Tisch gelegt und begann bald zu spielen, zwar weder virtuos noch fehlerfrei, aber die Melodien waren deutlich erkennbar. Zuerst «London Bridge is falling down», dann unidentifizierbares Geklimper, «Jingle Bells» und zum Abschluss «Old MacDonald had a Farm». Während dieser Zeit sah man das Keyboard sich im Raum herumbewegen. Da Lucy zusätzlich nach der Trommel verlangte, legte ich diese auf den Tisch zurück. Worauf das Keyboard «Twinkle Twinkle Little Star» spielte und die Trommel dazu rhythmisch geschlagen wurde. Weitere Lieder wurden kurz mit Trommelbegleitung angespielt. Pretty Lucy verabschiedete sich mit einem «I got to go».

Als letzter meldete sich wieder Red Cloud, der uns mitteilte «You have created a wonderful Energy. Thank you».



Nach der Kindergeburtstags-Party

Terry fragte Red Cloud ob wir noch Fragen stellen konnten was dieser bejahte. Jeder konnte eine Frage stellen. Etwa die Hälfte der Teilnehmenden war zu überwältigt, verzichtete auf eine Frage und dankte nur für dieses besondere Erlebnis. Fragen wurden kurz mit einem Ja oder Nein beantwortet. Meine Frage nach der Herkunft der Münze wurde nicht beantwortet.

Der Spuk hörte nach einer knappen Stunde so plötzlich auf, wie er begonnen hatte. Zum Abschluss wurde «Let there be Peace on Earth» gesungen und die Sitzung durch kurze Dankesworte geschlossen.

Als das Licht wieder angeschaltet war, sah der Raum aus wie nach einem wilden Kindergeburtstag. Die Gegenstände waren im Raum verstreut und es herrschte ein ziemliches Durcheinander. Nach der zweiten Sitzung war ausserdem ein Ballon auf ungewöhnliche Weise an eines der Tischbeine befestigt (siehe Foto).

Nach der Sitzung stellte sich heraus, dass Bea und Pablo, die im äusseren Kreis platziert waren, nur sehr wenig vom Geschehen mitbekommen hatten. Es scheint, dass fast die gesamte Energie im inneren Kreis konzentriert ist. Sie hatten kalte Füsse und berichteten, dass der Raum ausserhalb des inneren Kreises kalt gewesen sei. An der zweiten Séance mit dem Rainbow Circle war ich im äusseren Kreis platziert und machte die gleichen Erfahrungen wie Bea und Pablo. Da ich aber am Abend vorher alles hautnah erlebt hatte, konnte ich viel besser nachvollziehen was abging als jemand, der das Geschehen nur im äusseren Kreis miterlebt.

Die Geschwindigkeit und Gleichzeitigkeit des Geschehens lässt einem keine Zeit, zu reflektieren oder sich von der Stimmung tief berühren zu lassen. Die Kommunikation durch den Tisch ist zwar sehr klar und schnell, dennoch löst sie weniger Gefühle aus als die sinnliche Kommunikation über eine Stimme, sei es durch das Sprechen in Trance oder durch direkte Stimme.

Wie eingangs geschrieben ist es absolut unmöglich die Geschehnisse exakt wiederzugeben, da so viele Phänomene gleichzeitig geschehen und alle Sitzer durcheinander rufen: Während einige von Händen berührt werden, fliegt der Tisch und ein Fussball herum, während sich das Hula Hoop über zwei Personen legt….

Diese Gleichzeitigkeit und Geschwindigkeit der Phänomene habe ich bisher in dieser Form nicht erlebt. Die beiden Sitzungen waren eindrückliche und unvergessliche Erlebnisse.


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