Galsan Tschinag

Seminar: Nomadisch-schamanische Heilweisen

„Ein Schamane ist ein Vermittler, ein wacher Geist mit sehr guten Antennen. Er ist ein Künstler, der den Menschen hilft über seinen eigenen Schatten zu springen und den Weg zu finden“. „Unser Denken, unsere Sprache und Haltung prägen unsere Lebensführung und ermöglichen uns, durch die Willenskraft, ein erfolgreiches Leben zu führen. Wissen ist viel, doch Zuwendung und Güte sind alles. Erst durch sie kann unser Leben erfolgreich und menschlich, einvernehmlich mit allen Lebewesen gelebt werden.“
Galsan Tschinag

Galsan Tschinag, Schriftsteller, Schamane und Heiler aus der Mongolei, vermittelt in diesem Seminar die tiefgründige Lebensweisheit seines Volkes. Er wurde 1943 als Kind von Tuwa-Nomaden in der Westmongolei im Hohen Altai geboren, die ihre ursprüngliche Lebensweise bis heute erhalten haben. Die Achtsamkeit allem Leben gegenüber, die Einheit von Mensch und Natur, haben Galsan Tschinag geprägt. 1962 erhielt er ein Stipendium und studierte in Leipzig Germanistik. Seitdem schreibt er Bücher in deutscher Sprache und erhielt dafür zahlreiche Literaturpreise. 

Auf diese Weise ist er in der nomadischen Tradition und in der westlichen Kultur zuhause und lässt uns teilhaben an seinem Erfahrungsschatz und seiner Lebensweisheit. In diesem Seminar geht es um Heilung. Als Heiler und Schamane aus der Mongolei versteht er es, mit seinem Wissen, seinem Humor, seiner Ehrlichkeit und Herzlichkeit, die Menschen zu begeistern und eine vertrauensvolle, ganz persönliche Atmosphäre zu schaffen. Durch seine Beobachtungsgabe, Intuition und schamanische Methoden, gibt er den Anwesenden Antworten auf ihre Fragen, Unterstützung und Heilung. Und man erfährt viel über das Leben der Menschen in der Mongolei, die Heilweisen und Tradition seiner Heimat. 

Das Seminar ist ein aktives Zusammenwirken von Heiler und Gruppe. Wer die Hilfe und Unterstützung von Galsan Tschinag im Seminar in Anspruch nehmen möchte, stellt seine Fragen, schildert sein Anliegen. Im geschützten Raum der Gruppe erleben alle Teilnehmenden diesen Prozess mit und erfahren so, wie nomadisch-schamanisches Heilen stattfindet. Auch zu Hause in der Mongolei, in der Jurte, sind immer Menschen anwesend, die den Vorgang begleiten und manchmal auch Hilfestellungen geben, es ist ein Miteinander, ein gemeinsames Geschehen. Auch wer sein Anliegen nicht direkt in der Gruppe ausspricht, bekommt durch die Atmosphäre und die Beispiele viele Impulse für sich selbst. Es gibt im Seminar also nur einen ungefähren Ablauf, der sich dann im Tun ausgestaltet.

Kurzdaten:

von Sa 24. Mai 2025, 10:00 Uhr

Samstag/Sonntag, 24./25. Mai 2025
10:00 - 17:00 Uhr

Basler Psi-Verein
Neuweilerstrasse 15
CH-4054 Basel

Informationen zum Veranstaltungsort:
http://www.bpv.ch/basler-psi-verein/raum-basler-psi-verein/

CHF 400,00 / 360,00 (Mitglieder)
(inkl. 8,1% MwSt.)

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Kurzbiographie:

Galsan Tschinag,geboren Ende 1943 als jüngstes Kind in der Jurte des Stammesführers der turksprachigen Minderheit der Mongolei, der Tuwa. In der Westmongolei, im Hohen Altai, erlebt Galsan Tschinag, der damals einfach nur „Djurukuuvaa“ also „Fellbaby“ hieß, seine Kindheit in der urzeitlichen, traditionellen Kultur seines Volkes. Seine Tante ist eine berühmte Schamanin. Bei ihr beginnt er schon als Fünfjähriger zu lernen und darf ihr beim Schamanen behilflich sein. Doch mit Beginn der Schulzeit ändert sich die Welt für ihn abrupt: Seine Muttersprache Tuwa darf er nicht mehr sprechen, nur das ihm unbekannte Mongolisch und alles Schamanische ist auch verboten. In der Schule bekommt er nun den Namen Tschinagiin Galsan. Weil ihm das Lernen leicht fällt, gelingt es ihm, ein Stipendium für ein Studium in Deutschland zu erlangen und beginnt 1962, ohne vorher ein Wort deutsch gelernt zu haben, in Leipzig mit dem Studium der deutschen Sprache, in einer für ihn völlig fremden Kultur. Doch hier gelingt dem Germanistik-Studenten das, was ihm bei seiner Ankunft schier unmöglich erschien: Galsan Tschinag schließt 1968 sein Studium mit Auszeichnung ab. Danach kehrt er zurück in die Mongolei und unterrichtet dort als erster Germanist seines Landes an allen vier Hochschulen der Hauptstadt deutsch. In dieser Phase seines Lebens beginnt für ihn die politische Verfolgung vonseiten des Staates und endet schließlich mit einem Berufsverbot. Um der Überwachung auszuweichen beginnt er seine Bücher in deutscher Sprache zu schreiben. Galsan Tschinag wird Journalist und bereist die ganze Mongolei und den sozialistischen Teil der Welt. Später, nach der Wende in der Mongolei, baut er sich eine neue Existenz auf. Inzwischen sind einige seiner Bücher in Deutschland erschienen. Interessierte aus dem Westen, Filmemacher, wissbegierige weltoffene Menschen suchen ihn auf und er organisiert für sie Reisen in den Hohen Altai. Mit den Einnahmen hilft er seinem Volk, gründet später dazu die Galsan Tschinag Stiftung und engagiert sich auch im Umweltschutz. Galsan Tschinag hat im Jahr 2009 seinem Land versprochen, 1 Millionen Bäume zur Wiederbewaldung aus eigenen Mitteln und Spenden zu pflanzen, diese Zahl wurde 2021 erreicht, das Projekt wird weiter fortgeführt. Für seine publizierten Bücher, angewachsen inzwischen auf 52 Buchtitel, davon 42 allein in der deutschen Sprache, erhielt er zahlreiche Preise und Auszeichnungen. Übersetzungen seiner Werke in 18 Sprachen wurden veröffentlicht. Auch ist er Träger des Bundesverdienstkreuzes und des höchsten Titels der Mongolei „Held der Arbeit“.

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