Workshop: «Die Heilkunst der Tuwa Nomaden aus dem Hohen Altai»
Galsan Tschinag «Ein Schamane ist ein Vermittler, ein wacher Geist mit sehr guten Antennen. Er ist ein Künstler, der den Menschen hilft über seinen eigenen Schatten zu springen und den Weg zu finden.»
Alles liegt in uns selber, sagt Galsan. Ungeahnte Fähigkeiten, Hölle und Himmel und das Paradies, ja sogar ein ganzes All – ein Universum. Galsan Tschinag ist davon überzeugt, dass wir alle diese Fähigkeiten wieder wecken können und hilft uns dabei. Unsere schnelle und oberflächliche Welt macht uns im Kern unruhig, unzufrieden und ängstlich. Galsan Tschinag sagt, dass die Heilung mit der Hinwendung zum Menschen, mit Liebe und Mitgefühl zu tun hat. Er streichelt durch seine menschliche Nähe die Seele von Innen und mit seinen einfühlenden und tröstenden Worten die Seele von Aussen, so dass sie gesunden kann. Die Freude ist ein Grundelement der Lebensweise der Nomaden und zugleich auch Lebenshilfe. Schnell breitet sich diese von Galsan vorgelebte Freude im Seminarraum aus.
Durch anschauliche und berührende Einzelbehandlungen und auch durch Übungen und Demonstrationen in der Gruppe werden alle Anwesenden tief berührt und ein Stück heiler werden.
Dieses Wochenende wird von Galsan's Sohn Galtai mit Gesang und Spiel auf der Pferdekopfgeige begleitet.
Galtaikhuu Galsan: «Als jüngster Sohn und Nachfolger von Galsan Tschinag sind mir mein Volk der Tuwa und die damit verbundenen Pflichten zugesprochen, die ich mit Freude und Würde fortsetze. Mein Nomadenvolk ist mein Segen.»
Kurzdaten:
von Sa 30. Nov. 2019, 10:00 Uhr
Samstag/Sonntag, 30.November/1. Dezember 2019
Sa, 10.00 - 18.00 Uhr
So, 10.00 - 17.00 Uhr
Basler Psi-Verein
Neuweilerstrasse 15
CH-4054 Basel
Informationen zum Veranstaltungsort:
http://www.bpv.ch/basler-psi-verein/raum-basler-psi-verein/
CHF 360,00 / 330,00 (Mitglieder)
Kurzbiographie:
Galsan Tschinag,geboren Ende 1943 als jüngstes Kind in der Jurte des Stammesführers der turksprachigen Minderheit der Mongolei, der Tuwa. In der Westmongolei, im Hohen Altai, erlebt Galsan Tschinag, der damals einfach nur „Djurukuuvaa“ also „Fellbaby“ hieß, seine Kindheit in der urzeitlichen, traditionellen Kultur seines Volkes. Seine Tante ist eine berühmte Schamanin. Bei ihr beginnt er schon als Fünfjähriger zu lernen und darf ihr beim Schamanen behilflich sein. Doch mit Beginn der Schulzeit ändert sich die Welt für ihn abrupt: Seine Muttersprache Tuwa darf er nicht mehr sprechen, nur das ihm unbekannte Mongolisch und alles Schamanische ist auch verboten. In der Schule bekommt er nun den Namen Tschinagiin Galsan. Weil ihm das Lernen leicht fällt, gelingt es ihm, ein Stipendium für ein Studium in Deutschland zu erlangen und beginnt 1962, ohne vorher ein Wort deutsch gelernt zu haben, in Leipzig mit dem Studium der deutschen Sprache, in einer für ihn völlig fremden Kultur. Doch hier gelingt dem Germanistik-Studenten das, was ihm bei seiner Ankunft schier unmöglich erschien: Galsan Tschinag schließt 1968 sein Studium mit Auszeichnung ab. Danach kehrt er zurück in die Mongolei und unterrichtet dort als erster Germanist seines Landes an allen vier Hochschulen der Hauptstadt deutsch. In dieser Phase seines Lebens beginnt für ihn die politische Verfolgung vonseiten des Staates und endet schließlich mit einem Berufsverbot. Um der Überwachung auszuweichen beginnt er seine Bücher in deutscher Sprache zu schreiben. Galsan Tschinag wird Journalist und bereist die ganze Mongolei und den sozialistischen Teil der Welt. Später, nach der Wende in der Mongolei, baut er sich eine neue Existenz auf. Inzwischen sind einige seiner Bücher in Deutschland erschienen. Interessierte aus dem Westen, Filmemacher, wissbegierige weltoffene Menschen suchen ihn auf und er organisiert für sie Reisen in den Hohen Altai. Mit den Einnahmen hilft er seinem Volk, gründet später dazu die Galsan Tschinag Stiftung und engagiert sich auch im Umweltschutz. Galsan Tschinag hat im Jahr 2009 seinem Land versprochen, 1 Millionen Bäume zur Wiederbewaldung aus eigenen Mitteln und Spenden zu pflanzen, diese Zahl wurde 2021 erreicht, das Projekt wird weiter fortgeführt. Für seine publizierten Bücher, angewachsen inzwischen auf 52 Buchtitel, davon 42 allein in der deutschen Sprache, erhielt er zahlreiche Preise und Auszeichnungen. Übersetzungen seiner Werke in 18 Sprachen wurden veröffentlicht. Auch ist er Träger des Bundesverdienstkreuzes und des höchsten Titels der Mongolei „Held der Arbeit“.
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