Es gibt nichts zu erreichen von Gerd Bodhi Ziegler

von Basler Psi Verein

28. Januar 2015

Unser Zusammensein könnte für dich der Beginn eines neuen Weges zu dir selbst sein. Alles darf sein – alles, was jetzt in diesem Augenblick da ist, darf sein – alles, was du in diesem Moment fühlst und erlebst, ist willkommen.

Ich bin mein ganzes Leben darauf ausgerichtet, das zu erforschen, was ich in Wirklichkeit bin – wie der Eremit in den Tarotkarten, der kompromisslos sein eigenes Licht sucht. Diese Kompromisslosigkeit, stellt sich immer mehr ein. Früher habe ich so manche Kompromisse gemacht, aber in letzter Zeit ist es immer weniger möglich.

Und auf diesem Weg zum eigenen Licht bin ich nahezu allem begegnet, dem man in einem Menschsein begegnen kann: Schatten, Schmerz, Selbsttäuschung, Verzweiflung, Orientierungslosigkeit, Verlorensein und Einsamkeit. Ich habe seit einiger Zeit den Eindruck, ich kenne alles aus eigener Erfahrung, wenn ein Teilnehmer von seinem Leben und seinen Erfahrungen berichtet. Nichts von allem ist mir wirklich unbekannt. Auch wenn ich bestimmte Umstände, in denen ein Mensch diese Erfahrung macht, nicht erlebt habe, so kenne ich doch, was berichtet wird, aus einem inneren Raum meiner selbst.

Und wenn mal etwas kommt, was mir von meiner eigenen Persönlichkeitsstruktur eher fremd ist, dann wird etwas in mir einfach nur still und ich lausche, ohne zu interpretieren, was jemand berichtet. Dabei öffne ich den Raum für die höchste Wirklichkeit, die höchste Erkenntnis in dieser Situation, sobald die oder der Betreffende dafür offen und bereit ist. Ich überlasse die sich einstellenden Erkenntnisse seiner inneren Weisheit und Führung. Es gibt nichts Bestimmtes zu erreichen – wir müssen nirgendwo hinkommen. Wir müssen vor allen Dingen nicht anders sein und anders werden, als wir sind. Das kann ich nicht oft genug betonen. Das Wunder ist, dass sich Heilung und Befreiung, Erkenntnis und Transformation von selber einstellen, sobald wir uns sein lassen und wertschätzen, so, wie wir jetzt gerade sind. So lernen wir, uns mit den Augen des Herzens zu betrachten und wahrhaft zu lieben. Alle unsere Erfahrungen, alles, was wir sind und erleben, ist unendlich wertvoll! Denn alles gibt uns Gelegenheit, uns einzulassen – auf die Liebe. Ein Mensch, der sich aus einem Widerstand heraus gegenüber dem, was er ist und erlebt, verändern will, wird auch versuchen, andere Menschen und die Welt zu verändern. Denn es ist ein Gesetz, dass wir mit anderen in der gleichen Weise umgehen wie mit uns selbst. Jeder Versuch, sich selbst oder andere verändern zu wollen, führt zu einem nicht endendem Konflikt. Das Einzige, was wirklich einen Unterschied macht, ist eine radikale, kompromisslose Anerkennung, Wertschätzung und Liebe – auch und vor allem sich selbst gegenüber!


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