​Kann ich selbst mit meinen Verstorbenen sprechen? von Matthias Güldenstein

von Basler Psi Verein

27. Januar 2015

n den letzten beiden Psi-Infos habe ich von den Kontakten zu Verstorbenen im Jenseits berichtet, die so genannte Medien vermitteln können.

Immer mehr Menschen haben den Eindruck, dass sie selbst Zeichen und Gedanken von Jenseitigen empfangen, wissen aber nicht, wie sie damit umgehen sollen.

Einige Leute fühlen sich von Geistwesen bedrängt, gestört oder gar verfolgt. Diese Gefühle beruhen in der Regel auf einem Irrtum: Weil ich etwas mir Fremdes wahrnehme, es aber nicht vernünftig einzuordnen weiss, macht es mir Angst. Meist sind es wohlwollende Wesen, verstorbene Angehörige oder Freunde, die sich bemerkbar machen wollen. Da sie jedoch nicht beurteilen können, welche Wirkung ihre Bemühungen auf uns haben, tun sie es gelegentlich ungeschickt. Wenn ich diesen vermeintlichen „Störern“ in Gedanken oder auch laut mitteile, dass ich sie wahrnehme, mich aber ihre andauernden Bemühungen, sich mitzuteilen eher stören und mir Angst machen, dann werden sie zurückhaltender sein. Andere Leute wiederum möchten gerne genauer wissen, was das Geistwesen, das sie spüren oder im Traum sehen, ihnen mitteilen möchte. Sie gehen dann oft zu einem Medium mit ausschliesslich dieser Frage im Kopf: „Was wollte mir mein verstorbener Vater, der mir im Traum erschien, mitteilen?“ Wie das Wort „ausschliesslich“ schon sagt, schliessen sie damit jede andere Kommunikation aus, was es dem Medium extrem schwer macht, überhaupt irgend einen Kontakt zu bekommen, geschweige denn den gewünschten. „Kann ich denn nicht selber lernen, mit meinen Lieben im Jenseits zu sprechen?“ ist dann oft die Frage.



Darauf gibt es mehrere Teilantworten:
1. Medialität ist wie Klavierspielen oder Zeichnen lernbar. Die Begabung ist allerdings nicht bei allen Menschen gleich. Bei Einigen entwickelt sich die Medialität unter kundiger Anleitung schnell und mühelos, bei andern bleiben die Kontakte etwas schwerfällig. Die Sensitivität, die viele Leute haben, ist eine gute Voraussetzung.

2. Es ist von Vorteil, die Medialität in einer Gruppe mit erfahrenen Zirkelleitern zu entwickeln. Psychologisch gesehen ist Medialität eine Art bewusst herbeigeführter und kontrollierter Bewusstseinsspaltung. Ohne die Kontrolle durch eine „vernünftige“ Gruppe und eine erfahrene Leitung besteht die Gefahr, in eine echte Psychose zu rutschen.

3. Ist der Umgang und die Kommunikation mit Geistwesen einmal erlernt, ist es immer noch sehr schwierig, sich mit seinen eigenen Angehörigen zu unterhalten. Es besteht die Gefahr, dass eigene Wünsche, Ideen oder Befürchtungen für Mitteilungen aus dem Jenseits gehalten werden. Aus diesem Grund gehört zu einer guten Schulung in Medialität eine grundlegende Persönlichkeitsentwicklung.

4. Jenseitige kann man wohl bitten, näher zu kommen und sich mitzuteilen, herbeizitieren lassen sie sich jedoch nicht. Selbst die erfahrensten Medien können nie garantieren, dass sich eine bestimmte Person meldet.

5. Die Frage ist noch, was ich unter „mit Verstorbenen sprechen“ verstehe. Manche Medien vermitteln den Eindruck, als hätten sie sozusagen die jenseitige Oma „am Draht“ und hörten sie sprechen wie am Telefon. Das ist praktisch nie so. Das Medium erhascht einzelne Eindrücke (Bilder, Ideen, Worte, Farben, Gefühle, Gedanken), die oft schwer von eigenen Einfällen und Erinnerungen zu unterscheiden sind. Aus diesen Puzzleteilen muss es dann die Mitteilung zusammensetzen. Trotz all dieser Vorbehalte ist es durchaus möglich, in einer Art innerem Gespräch mit seinen Lieben im Jenseits zu sein. Wichtig ist dabei, dass man sich nicht in eine Scheinwelt verirrt, sondern seinen gesunden Menschenverstand beibehält und mit beiden Beinen auf dem Boden bleibt. Es gibt unterdessen in der Schweiz einige Medien, die ihre Persönlichkeit und ihre Medialität so gut geschult haben, dass sie selbst verlässliche Medien-Lehrerinnen und -Lehrer sind. Wenn Sie also sensitiv sind und den Wunsch haben, Ihre eigenen medialen Fähigkeiten zu entwickeln, brauchen Sie nicht mehr unbedingt nach Grossbritannien zu fahren, wie dies früher der Fall war. Dennoch ist es sinnvoll, wenn Sie bei Gelegenheit ein Seminar bei einem guten britischen Medium besuchen. Je mehr verschiedene Unterrichtsformen und Lehrmeinungen Sie kennen lernen, desto besser können Sie sich dann selbst ein Urteil bilden und Ihren eigenen Weg finden.


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