Cosmic Vision – Die Kunst des klaren Sehens von Sabin Sütterlin

von Mantak Chia

22. Januar 2015

Meister Mantak Chia hat ein fundiertes System zum besseren Verständnis und zur gezielten Förderung der Gesundheit und einer gesteigerten Vitalität erschaffen, das Universal Healing Tao.

Er vermittelt sein grosses Wissen mit ausgezeichnetem Bildmaterial und anregenden Vorträgen in Seminaren, die zusammen mit einer Vielfalt von Übungen zu einem besseren Verständnis des Zusammenspiels von Geist und Körper führen. Die Seminare sollen die Teilnehmenden dazu anregen, anschliessend selbst die für sie passenden Übungen in ihren Alltag zu integrieren, damit sie wirklich vom Gelernten profitieren können. Zum dritten Mal bietet Mantak Chia diesen November den Kurs Cosmic Vision an. Auch zum Thema Augen hat er Wissen aus Ost und West gesammelt und sich von vielen ganzheitlich forschenden Augenärzten, dem taoistischen Wissen und ausführlichen eigenen Beobachtungen inspirieren lassen.

Heute leiden unnötig viele Menschen an einem eingeschränkten Sehvermögen. Zur Welt kommen die meisten mit guten Augen, aber während der Schulzeit verschlechtert sich das Sehvermögen bei vielen Heranwachsenden. Brillen oder Kontaktlinsen können dieses Problem lösen, sind jedoch nur «Krücken» für die Augen. Eine echte Besserung der Sicht kann mit Übungen und einer Änderung der Sehgewohnheiten erreicht werden. Wenn wir verstehen, wie die Augen funktionieren, können wir uns leichter dazu motivieren.

Früher hielt sich der Mensch von Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang draussen auf. Während vieler Jahrhunderte war die Sonne seine einzige Lichtquelle. Der primitive Mensch benutzte seine Augen draussen unter viel intensiverem Licht als wir es heute drinnen vorfinden. Seine Aufgaben waren üblicherweise mit dem Eindunkeln beendet. Mann und Frau schlossen die Augen und gingen schlafen. Tagsüber wurden die Augen vor allem zum Jagen, Fischen und Sammeln benutzt. Es gab nur wenige Dinge zu tun, die in kurzer Distanz zu den Augen ausgeführt wurden. Dann kamen grosse Veränderungen, künstliches Licht wurde mit Hilfe von Öllampen und später mit Kerzen möglich. Je weiter die Zivilisation sich entwickelte, desto besser wurden die künstlichen Beleuchtungen. Früher waren die Aufgaben der Augen von folgenden Faktoren bestimmt:

– in die Weite sehen
– enorme Helligkeit, die das Sehen erleichtert
– relativ kurze Tage
– einfache visuelle Aufgaben

Heute verbringen wir die meiste Zeit in von Wänden eingegrenzten Räumen und fokussieren hauptsächlich auf Dinge in kurzer Distanz. Das Licht im Haus ist nicht hell genug und unsere Tage dauern sehr lang. Gleichzeitig verbringen wir sehr viel Zeit mit für die Augen anstrengenden Tätigkeiten. Oft sitzen wir während Stunden verkrampft am Computer. In östlichen Kulturen und Religionen geht man davon aus, dass Körper, Verstand und Geist nicht voneinander getrennt sind. Die Person und ihre gesamte Existenz werden als Einheit wahrgenommen. In dieser Betrachtungsweise bedeutet gute Gesundheit, dass die Augen klar sehen können. Laut Mantak Chia spielt beim Sehen der Zustand der Leber, des Blutes und des Nervensystems eine wichtige Rolle. Wenn die Blutzellen schwach, vergiftet und ungesund sind, spiegelt sich dieser Zustand in einer Schwächung der Augen. Wenn der Darm voller Giftstoffe und mit Abfall blockiert ist, wird das Blut unrein, die Gesundheit geschwächt und die Augen schwach und gelb-grau mit dunklen Augenringen. Deshalb genügt es nicht, nur die Augenmuskeln zu entspannen und zu stärken.

Mantak Chia lehrt schon im Grundkurs anhand einer Powerpoint Präsentation und erklärender Informationen mit vielen einfachen Übungen, wie wir gestaute Emotionen lösen und den Energiefluss im Körper aktivieren können. Viel Aufmerksamkeit richtet sich in den Übungen auf die Beweglichkeit der Wirbelsäule und das Dehnen der Sehnen und Bänder. Die dieses Jahr folgende Entgiftungs- und Verjüngungswoche schafft ideale Voraussetzungen, um sich anschliessend einen Tag lang vorwiegend auf die Augen zu fokussieren.

Im Folgenden möchte ich einige Anregungen aus Mantak Chias Wissensschatz weitergeben: Zwei Übungen, die insgesamt nur etwa fünfzehn Minuten dauern sind das Sonnen und das Palmieren der Augen. - Setzen Sie sich bequem auf einen Stuhl in Richtung Sonne oder drinnen vor eine helle Glühbirne. Entspannen Sie bewusst Ihren Körper und Ihren Nacken. Dann schliessen Sie die Augen und schwenken Sie Ihren Kopf während fünf bis zehn Minuten immer wieder von links nach rechts und zurück. Fühlen Sie wie Ihre Augen in warmem Licht gebadet werden.



Mantak Chia beim Palmieren



Mantak Chia erklärt, dass die Sonne die Nerven, das Gehirn und die Augenmuskeln nährt. Nach dem Sonnenbad ist es sinnvoll, die Augen zu palmieren, denn dabei können die Augen ausruhen. - Decken Sie mit den Handflächen die Augen vollständig ab, ohne Druck auf den Augapfel auszuüben. Stützen sie Ihre Ellenbogen so auf, dass Ihr ganzer Körper sich entspannen kann. Während fünf bis zehn Minuten ruhen Sie in dieser Stellung Ihre Augen aus, denken an etwas Erfreuliches und blicken ins Dunkle, bis Sie den Eindruck haben auf schwarzen Samt zu schauen. Palmieren wird von vielen ganzheitlichen Augenärzten empfohlen und hilft degenerativen Augenkrankheiten vorzubeugen. Ich habe diese zwei Übungen stellvertretend für viele anderen erwähnt, da deren Anleitung sehr klar und unmissverständlich ist. Am Kurstag der Cosmic Vision werden viele weitere Übungen vorgestellt und eingeübt. Zusätzlich zeigt Mantak Chia Akupressurpunkte an den Augen und an der Hand, die den Energiefluss und die Durchblutung aktivieren.

Da die Augen über den Tränenkanal auch mit den Kiefer- und Stirnhöhlen verbunden sind, sollte die Luft frei durch die Nase fliessen können. Deshalb wird die Pflege der Atemwege mit Salzspülungen erklärt. Ausserdem massieren sich die Teilnehmenden ihre Nasenschleimhäute mit Sesamöl ein. Es gibt einige Gewohnheiten, die Sie ohne grossen Aufwand zum Wohle Ihrer Augen ändern können: – Blicken Sie auf dem Weg zur Arbeit in die Ferne. Gehen Sie wenn möglich während der Mittagspause für ein paar Schritte hinaus. Blicken Sie auch immer wieder bei der Arbeit vom Bildschirm auf und fokussieren für einige Sekunden Objekte, die weiter entfernt sind. – Damit Ihr Blick nicht erstarrt, gewöhnen Sie sich an, beim Lesen, Arbeiten oder Fernsehen alle fünf Minuten aufzuschauen. Schon wenige Sekunden reichen und Sie können Ihre Aufmerksamkeit wieder Ihrem Buch oder der Arbeit widmen. Vermeiden Sie das Anstrengen der Augen.

Genau wie das Anheben einer schweren Last die Bänder und Muskeln überbeanspruchen kann, ist das Lesen ohne ausreichendes Licht für die Augen belastend. Auch eine lange Autofahrt im Nebel strengt die Augen sehr an. – Sobald Sie feststellen, dass Ihre Augen vom Lesen oder Fernsehen erschöpft sind, schauen sie auf einen Baum, eine Blume oder in den Sternenhimmel. Die Natur und das Chi des Himmels sind heilsam. – Achten Sie beim Lesen auf eine gute Körperhaltung. – Lesen sie vorwiegend im hellen Tageslicht und unterbrechen Sie die Lektüre alle dreissig Minuten um sich richtig zu strecken, zu lockern und tief durchzuatmen.

Reinigung des Tränenkanals und des Trommelfells
Persönlich konnte ich sehr profitieren von einer alten thailändischen Form der Reinigung der Tränenkanäle und des Trommelfells. Seit einigen Jahren fühle ich, dass meine Augen nicht nur sehr schnell ermüden, sondern sich abends oft trocken anfühlen. Der Augenarzt ist mit diesem Problem bestens vertraut und empfahl mir, täglich ein- bis zweimal einen feuchten Lappen während etwa zehn Minuten über die Augen zu legen und zusätzlich nach Bedarf künstliche Augentropfen in die Augen zu träufeln. Eine bessere Hilfe fand ich unverhofft bei Anothai, der Frau von Mantak Chia, die ihn jeweils auf seinen Reisen nach Amerika und Europa begleitet und unterstützt. Sie reisst sich ein Haar vom Kopf und legt die beiden Enden übereinander, verdreht das Haar zu einem «Besen» und verknotet die beiden Enden. Das Ende mit der Schlaufe führt sie vorsichtig in den unteren Tränenkanal ein und zieht es wieder heraus. Bei mir kamen schleimige Rückstände mit. Mehrmals führt sie das Haar nacheinander in die vier Tränenkanäle ein. Sie erklärt, dass der Feinstaub und auch Schminke die Tränenkanäle verstopfen können. Es fühlte sich wunderbar an, wieder gut benetzte Augen zu haben! Anschliessend dreht sie das Haar und führt die Seite mit dem «Besen» ins Ohr um das Trommelfell zu reinigen. Während sie über das Trommelfell «wischt», ertönt ein lautes Geräusch im Ohr. Anschliessend hatte ich den Eindruck, dass ich etwas klarer hören konnte. Eine erstaunlich einfache und wirksame Methode aus der traditionellen Volksmedizin!

          


Über Mantak Chia

Mantak Chia wurde als Sohn chinesischer Eltern in Thailand geboren. Bereits als Siebenjähriger wurde er von buddhistischen Mönchen auf die Geheimnisse der taoistischen Meister aufmerksam gemacht. Er erlernte bei verschiedenen Meistern Aikido, Yoga, Tai Chi, Kundalini Yoga, Thai Boxen,Techniken des «Stählernen Körpers», Kung Fu, geheime Shaolin-Techniken, Eisenhemd Chi Kung, Techniken der Heilbehandlung und Energieübertragung sowie viele Meditationstechniken. 

Weiter studierte Mantak Chia westliche Medizin und Anatomie. Er hat in 45 Jahren Lehr- und Forschungstätigkeit eine Synthese von westlicher Wissenschaft und altüberlieferter chinesischer Weisheit geschaffen. Er ist der Begründer des Universal Tao, eines Lehrsystems, das heute von über tausend Lehrern weltweit unterrichtet wird. Nach zwanzig Jahren im Westen lebt Mantak Chia seit 1994 wieder in Thailand und hat dort ein einzigartiges Seminar- und Gesundheitszentrum geschaffen, den «Tao Garden» bei Chiang Mai. 

Weitere Infos unter:  www.mantakchia.com

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