Lebensenergie

von Basler Psi Verein

22. Januar 2015

- zwischen Mysterium und Forschungsobjekt von Lucius Werthmüller

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Der Begriff Energie

Um bestimmte körperliche Zustände zu charakterisieren, verwenden wir in der Umgangssprache den Begriff Energie ganz selbstverständlich. Wir sagen dann, daß jemand “voller Energie“, „energiegeladen” sei oder daß “seine Batterien leer“ seien.
Für das geistige Heilen spielt der Energiebegriff eine große Rolle, da die meisten Heiler davon ausgehen, daß sie bei ihren Behandlungen mit “Energien” arbeiten. Bei einer Befragung der Heiler unseres Fernheiltests (1) beschrieb die überwiegende Mehrzahl ihre Arbeit mit energetischen Begriffen: Sie „lassen die Energie fließen”, sie “übertragen Energie”, sie “arbeiten am Energiekörper“ oder „gleichen die Energie aus.“

Zentral ist der Begriff für die gebräuchlichsten geistigen Heilmethoden wie das Handauflegen, geistiges Fernbehandeln, Reiki, Qi Gong, Therapeutic Touch, Touch for Health, Pranic Healing, Radionik und weitere, mehr oder weniger verwandte Methoden.
Aber auch die Vertreter vieler therapeutischer und alternativmedizinischer Verfahren benutzen die Begriffe Energie und Schwingung, um die Wirkungen ihrer Verfahren zu erklären. Dies gilt für die meisten Körpertherapien, die davon ausgehen, daß gestaute Emotionen verbunden sind mit Energiestauungen im physischen Bereich. Die Wirksamkeit der Bioresonanz, der Homöopathie, der Bach-Blüten und des Aura-Soma lassen sich nur durch den Rückgriff auf energetische Theorien befriedigend erklären. Dasselbe gilt für die durch verschiedene Studien belegten Wirkungen der Akupunktur und verschiedene Formen der Akupressur wie Shiatsu und Do-In, die sich aus dem Energiebegriff der traditionellen chinesischen Medizin ableiten lassen.

Naturwissenschaftler und Physiker stoßen sich oft an der Verwendung des Energiebegriffs in diesem Zusammenhang. Auch viele Parapsychologen verzichten auf ein energetisches Erklärungsmodell paranormaler Phänomene, weil für sie Psi und Psi-Wirkung nichtphysikalische Vorgänge sind. In der Physik ist Energie eine fundamentale Größe, die mit der in einem System geleisteten Arbeit zusammenhängt. Die Wissenschaft unterscheidet dabei z.B. kinetische und potentielle, elektrische, magnetische oder chemische Energie. Ebenso wissen wir, dass gemäß dem Energiesatz in einem geschlossenen System Energie weder entstehen noch vergehen kann; wir kennen auch die Mechanismen, wie sich eine Energieform in eine andere umwandeln kann. Wir sind jedoch nicht in der Lage zu erklären, was Energie nun wirklich ist.
Energie (vom griechischen Energeia = “Wirksamkeit”) ist jedoch nicht nur ein physikalischer, sondern auch ein philosophischer Begriff. Aristoteles verwendet ihn für jede Art von verwirklichender Kraft. Der Ausdruck hat sich dank seiner Anschaulichkeit durchgesetzt und beschreibt für den Bereich des geistigen Heilens ausgezeichnet die Empfindungen der Heiler und ihrer Patienten. Der Physiker William Tiller hat für Erscheinungsformen und Wirkkräfte, deren Existenz bezeugt ist, die sich aber meßtechnisch noch nicht einwandfrei nachweisen lassen, den Terminus „subtile Energie“ vorgeschlagen.
In diesem Aufsatz verwende ich die Begriffe Energie, Lebensenergie, subtile oder feinstoffliche Energie synonym weitgefaßt für das ganze Spektrum der Erscheinungsformen entsprechender Kräfte. Ob sich diese Kräfte im Rahmen der herkömmlichen Physik erklären lassen, lasse ich vorläufig offen.

Geschichte der Lebensenergie-Konzepte

In nahezu allen Kulturen finden wir die Vorstellung einer universellen, alles durchdringenden Kraft, die im ganzen Kosmos vorhanden ist und alle Lebewesen erhält.

Im alten Ägypten wurde diese Energie Ka genannt, in China Chi, in Japan Ki, bei den Juden der Antike Cheim, in ozeanischen Kulturen Huna und in Indien Prana, um nur einige herauszugreifen. Diese Urenergie, die teilweise mit dem Gottesbegriff verwandt ist, nimmt in den Vorstellungen der meisten Kulturen verschiedene Erscheinungsformen an. So manifestiert sich z. B. das Huna der ozeanischen Kulturen als Körperenergie (Mana), Denkenergie (Mana Mana), oder spirituelle Energie (Mana Loa).

Die Abgrenzung der Energiebegriffe unterscheidet sich von Kultur zu Kultur und ist abhängig davon, worauf der Fokus des betreffenden Systems gerichtet ist; sie kann sich also auf religiöse, philosophische, physikalische, biologische oder medizinische Erklärungsmodelle beziehen.

Chi in China

Frühe Zeugnisse für die systematische Erforschung und Anwendung der Lebensenergie stammen aus dem fernen Osten, vor allem aus China. Die Lebensenergie wird dort Chi genannt und gilt als Ursache alles Entstehens und Vergehens. Die Urenergie Chi manifestiert sich in vielen verschiedenen Ausformungen. So stellen die Chinesen dem äußeren Chi, das im ganzen Kosmos vorkommt, das innere individuelle Chi gegenüber. Chi wird durch die Atmung in den Körper geleitet. Eine Spezialform, das sogenannte Gu-Chi, wird durch die Nahrung aufgenommen. Die kosmische Energie wird in den Organen gesammelt und umgewandelt. Der Strom der Energie besteht aus zwei gegensätzlichen, sich ergänzenden Aspekten: Yin ist das empfangende Energieprinzip, das mit Weiblichkeit, Erde, Wasser, Mond und Nacht verbunden wird; Yang ist das aktive Prinzip und wird mit Männlichkeit, Himmel, Feuer, Tag, Sonne und Hitze assoziiert. Die beiden Aspekte Yin und Yang bilden zusammen eine voneinander abhängige Aspekte einer Einheit; wenngleich gegensätzlich, ergänzen sie einander wechselseitig.

Dies kommt in dem berühmten T’ai-chi T’u-Symbol zum Ausdruck, in dem die beiden Punkte im Bereich der anderen Qualität bezeugen, daß beide Kräfte auf ihren Höhepunkten schon den Keim der komplementären Kraft in sich tragen. So ist dieses Symbol ein Ausdruck für eine der Grundaussagen des Taoismus: Alles befindet sich in stetiger Bewegung, das einzig Beständige ist fortwährender Wandel.

Für die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) besteht die eigentliche Ursache von Krankheit in einem energetischen Ungleichgewicht der beiden polaren Kräfte. So werden entzündliche Prozesse dem Yang zugeordnet, während Krankheiten denen Verhärtung, Ablagerungen und Erstarrung zugrunde liegen, dem Yin zugeordnet werden. Durch die Zuführung der Gegenkraft - sei es durch Akupunktur, gezielte Ernährung, Körperübungen oder andere Methoden - wird versucht, die Einseitigkeit wieder auszugleichen. Gesundheit besteht also in der Fähigkeit, das Ungleichgewicht der Energien möglichst frühzeitig zu spüren und zu regulieren. So erkannte man früher in China einen herausragenden Arzt daran, daß er Krankheiten bei seinen Patienten verhinderte und nicht Symptome kurierte.

Zu einer vollständigen Behandlung gehören in der chinesischen Medizin Akupunktur und Moxibustion (2), Kräuterheilkunde und meditative Techniken. Akupunktur, Shiatsu und weitere Methoden setzen die Vorstellung von Energiebahnen voraus, Meridiane genannt, in welchen das Chi fließt. Der Energiekreislauf bewegt sich in zwölf Hauptmeridianen in jeder Körperhälfte. Die Heilwirkung der Akupunktur und der Akupressur beruht darauf, daß der Lebensfluß, der örtlich oder entlang eines ganzen Meridians stockt, wieder in Fluß gebracht wird. Einige dieser Meridiane entsprechen Organen, andere, z.B. der „dreifache Erwärmer“, haben eine funktionelle Aufgabe.

Heute kennt man über zweitausend Akupunkturpunkte, über den ganzen Körper verteilt. Obwohl sich diese Punkte an einer veränderten elektrischen Ladung nachweisen lassen, sind viele Experten der Ansicht, daß es sich beim Chi primär nicht um eine elektrische Kraft handelt. Ebenso sind bisher alle Versuche fehlgeschlagen, das chinesische Meridiansystem mit westlichen anatomischen Vorstellungen zu erklären. Der Verlauf der Meridiane entspricht weder den Blut-, noch den Lymph- oder Nervenbahnen.
Das Chi in seiner Polarität von Yin und Yang, das die Meridiane des Körpers ebenso wie das ganze Universum durchströmt, manifestiert sich in fünf Elementen bzw. Wandlungsphasen. Die kosmische Energie durchläuft – auf dem Weg zur Erde – Zyklen mit stärkerer und schwächerer Energie. In jedem Zyklus werden dabei fünf verschiedene Phasen durchschritten, die in China die fünf Wandlungsphasen der Energie genannt werden: Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser. Diese Phasen manifestieren sich in den Tages- und Jahreszeiten, den Himmelsrichtungen, den Körperorganen, den Landschaftsformen usw., also überall dort, wo Leben zum Ausdruck kommt. Gesundheit besteht darin, die Elemente im Gleichgewicht zu halten; schon kleinste Verände­rungen haben Einfluß auf das ganze Gefüge.

Prana in Indien

Neben dem chinesischen System sind die indischen Vorstellungen einer kosmischen Energie am einflußreichsten für moderne westliche Vorstellungen. Prana - wörtlich übersetzt Atem, Lebens­hauch - durchdringt den Körper. Wir nehmen es mit der Atemluft, aber auch durch die Nahrung auf. Prana ist zwar in der Luft enthalten, aber nicht identisch mit dem Sauerstoff oder einem anderen chemischen Bestandteil der Luft. Prana ist die Energie, die jegliche Materie belebt. Gewisse Schulen des Yoga lehren, diese Kraft auf unterschiedliche Weise zu beeinflussen. Wichtige Wege dazu sind Übungen, bei denen es um Atemkontrolle geht (Pranayama), bestimmte Körperhaltungen (Asanas), Meditation, Visualisierungen und weitere. Durch Übung kann Prana zunehmend im Körper gespeichert und auch auf andere Menschen übertragen werden. Der menschliche Körper ist nach indischer Auffassung durchzogen von Energiebahnen, die Nadis genannt werden. Im Gegensatz zum chinesischen System der Meridiane, die vorwiegend an der Körperoberfläche verlaufen, beschreibt das indische Nadisystem Kanäle im Innern des Körpers; 72.000 davon soll es im menschlichen Körper geben. Davon genießen drei eine Sonder­stellung: Sushumna, der Zentralkanal, entspringt an der Basis der Wirbelsäule und verläuft durch sie bis zur Stirn - ebenso Ida und Pingala, die sich wie Schlangen in entgegengerichteten Spiralbewegungen um den Zentralkanal winden. Die Schlange ist das Symbol für die sogenannte Kundalini-Kraft, die durch den Zentralkanal aufsteigt. An jenen Stellen, wo Ida und Pingala sich kreuzen, befindet sich ein Energiezentrum, Chakra genannt. Entlang der Wirbelsäule sitzen die sieben Hauptchakren.
Mit der Darstellung des Asklepios, des griechischen Gottes der Heilkunde, begegnen wir in der griechischen Mythologie einer ähnlichen Auffassung. Sein Attribut, der Äskulapstab, ist bei uns zu einem Symbol für die Heilberufe geworden. Sowohl bei den Griechen wie bei den Indern sind es zwei Schlangen, die diese Spiralbewegungen darstellen.

Neben dem Prana spielt in der indischen Philosophie der Begriff Akasha (Sanskrit; das Alldurchdringende, der Raum) eine Rolle. Akasha ist das feinste der Elemente; man nimmt an, daß Akasha das ganze Universum erfüllt und Träger des Lebens und des Klanges ist. Durch die Theosophie wurde der Begriff Akasha-Chronik zu esoterischem Allgemeingut. Er bezeichnet eine Art Weltgedächtnis, in dem alle Ereignisse, Gedanken und Gefühle seit Anbeginn der Welt gespeichert sind. Sensitive sollen in der Lage sein, das darin gespeicherte Wissen anzuzapfen und authentische Eindrücke von vergangenen Geschehnissen zu empfangen. Hieraus leiten sich theosophische Beschreibungen vergangener Epochen ab. Rudolf Steiner erklärte, daß er seine medialen Informationen über vergangene Epochen durch das Lesen in der Akasha-Chronik erhalten habe. Der Begriff ist vergleichbar mit der Theorie eines Gedächtnisfelds, das Rupert Sheldrake als morphogenetisches Feld bezeichnet hat.

In der indischen Philosophie stehen also die Begriffe Prana und Akasha in einem ähnlichen Verhältnis wie die Begriffe Energie und Information bei uns. Die Vertreter der Theosophie haben zu Beginn dieses Jahrhunderts diese indischen Vorstellungen in einer modifizierten Form im Westen verbreitet. Obwohl die Theosophische Gesellschaft heute nahezu bedeutungslos ist, kann ihr Einfluß auf die heute gängigen esoterischen Vorstellungen kaum überschätzt werden. Die indischen Vorstellungen der verschiedenen Energiekörper und der Chakras haben für das geistige Heilen eine enorme Bedeutung, obwohl es im ursprünglichen System nicht in erster Linie um körperliche Gesundheit, sondern um spirituelle Entwicklung ging. Die Energieübertragung vom Guru auf den Schüler, Shaktipat genannt, die speziell in der Tradition des Siddha Yoga lebendig ist, hat nicht den Zweck, körperliche Leiden zu lindern, sondern den Schüler in seiner spirituellen Entwicklung zu fördern und andere Bewußtseinsinhalte zu aktivieren. So erstaunt es nicht, daß das geistige Heilen in der Form des Handauflegens in Indien keine Tradition hat und kaum je angewendet wird.

Westliche Lebensenergie-Konzepte

Nicht nur im Morgenland, sondern auch im Westen hat die Vorstellung einer Lebensenergie eine lange Tradition.
Der griechische Arzt Galenos, der die abendländische Medizin durch viele Jahrhunderte nachhaltig beeinflußt hat, vertrat eine Lehre, die viele Ähnlichkeiten mit asiatischen Systemen aufweist. Die Physis, unser stofflicher Körper, ist nach seiner Auffassung eine Manifestation der Lebensenergie in einer materiellen Welt. Die Lebensenergie, welche die Physis in Bewegung setzt, nannte er Pneuma. Er glaubte, daß dieses Pneuma über Bahnen im ganzen Körper verteilt wird, ähnlich wie nach chinesischer Auffassung das Chi über die Meridiane im Körper geleitet wird.
Die westliche Linie dieser Lebensenergiekonzepte läßt sich weiterverfolgen über Paracelsus (1493-1541) und die Alchemisten bis zu Franz Anton Mesmer (1734-1815). Mesmer kann als Begründer der wissenschaftlichen Untersuchung des Heilmagnetismus gelten. Er praktizierte in Wien, in Paris und in Deutschland. Sein Wirken und seine Heilerfolge erregten gegen Ende des 18. Jahrhunderts großes Aufsehen. Mesmer postulierte ein universales organisches Fluidum, eine “magnetische Kraft”, die er für therapeutisch nutzbar hielt. Um Kranken dieses Fluidum zuzuführen, entwarf er das sogenannte Baquet: ein mit Wasser und Eisenspänen gefülltes Becken, dem über metallene Stäbe das heilende magnetische Fluidum entströmen sollte, das er als animalischen Magnetismus bezeichnete. Alle Körper – Tiere, Pflanzen, Bäume, Wasser und sogar Steine – sind von diesem Fluidum durchdrungen, so glaubte er. Mesmer war überzeugt, daß jede Fernwirkung zwischen zwei Systemen durch den Austausch unsichtbarer, feinstofflicher Ströme bewirkt wird. So wird nach seiner Ansicht bei der heilmagnetischen Behandlung ein feinstoffliches Fluidum vom Heiler auf den Patienten übertragen, und bei der Schwerkraftwirkung treten von den Körpern ausgehende Ätherströme miteinander in Wechselwirkung. Mesmer hat ein Äthermodell entworfen, in dem er den physikalischen Ätherraum als eine „psychische Flüssigkeit“ bezeichnet. (3)

Eine wichtige Gestalt der Lebensenergieforschung im 19. Jahrhundert war der Chemiker und Naturphilosoph Freiherr Carl Ludwig von Reichenbach (1788-1869). Zu seinen Leistungen als Chemiker gehören die Entdeckungen des Paraffins und des Kreosots. In den letzten dreißig Jahren seines Lebens führte er mit Sensitiven umfangreiche Experimente zu ihrer Wahrnehmung der Lebenskraft durch. Bei seinen Versuchen in Dunkelkammern stellte er fest, daß sensitive Menschen spätestens nach ein paar Stunden andere Personen und Gegenstände zu sehen begannen. Ein berühmter Botaniker, den er als mittelgradig sensitiv einstufte, konnte nach einiger Zeit eine im Dunkeln stehende Pflanze genau identifizieren. Daraus folgerte er, daß „Licht also dagewesen sein muß, um die Pflanze mit solcher Deutlichkeit wahrnehmen zu können, daß nicht bloß die Gestalt, sondern sogar die Farbe erkannt wurde. Und dieses Licht kam in der Tat aus der Pflanze selbst; sie leuchtete.“ In der Folge führte Reichenbach Tausende von Versuchen in abgedunkelten Räumen mit hochsensitiven Menschen durch; minutiös erforschte er die Abstrah­lung von Menschen und Pflanzen, von Magneten und Kristallen. Er prägte die Bezeichnung Od für diese Kraftströme, die seine Versuchspersonen wahrgenommen hatten. Die Parapsychologie verdankt ihm unter anderem den Begriff des “Sensitiven”.

Seine Beobachtungen stehen wohl in einem Zusammenhang zu der Biophotonenemisssion, die Fritz Albert Popp nachgewiesen und gemessen hat. Es ist noch weitgehend ungeklärt, ob diese doch sehr schwache Photonenemission ausreicht, um solch deutliche Wahrnehmungen zu erklären. Rund hundert Jahre später führte Wilhelm Reich ähnliche Versuche zur Lichtausstrahlung von Lebewesen durch, die Reichenbachs Versuche bestätigten.
Wilhelm Reich, dessen Orgon-Theorien große Kontroversen ausgelöst haben, war einer der genialsten und auch umstrittensten Forscher in unserem Jahrhundert. Reich war ein universeller Denker und ein begnadeter Beobachter. 1919 schloß er sich dem Kreis um Sigmund Freud an und veröffentlichte in jungen Jahren mehrere Artikel und Bücher zur Psychoanalyse. Ein zentraler Begriff bei Freud war die sogenannte Libido. Reich kam bei seinen Studien zum Schluß, daß die Libido eine real existierende Energie ist und nicht nur ein Gedankenmodell, wie für Freud und viele seiner späteren Anhänger. Lange vor Masters und Johnson untersuchte er den Orgasmus in klinischen Studien und erklärte ihn als eine elektrische Energieentladung. Reich postulierte, daß in einem gesunden, nicht neurotischen Menschen diese Entladung von unwillkürlichen Bewegungen begleitet sei; die freigesetzte Energie breite sich aus und durchströme jeden Körperteil. Er erkannte, daß der körperliche Ausdruck eines Menschen seiner psychischen Haltung entspricht. Seine Beobachtungen ergaben, daß die Hemmung, angstvolle, lustvolle und andere intensive Impulse auszudrücken, mit einer Funktionseinschränkung der Körpermuskulatur einhergeht. Er sprach von einem Muskelpanzer, der dem Charakterpanzer funktionell entspreche. Fortan konzentrierte er sich auf diese Spannungszustände in der Körpermuskulatur und entwickelte Techniken zur Lockerung des Muskelpanzers, um dadurch unterdrückte Emotionen freizusetzen. In Übereinstimmung mit der indischen Vorstellung von sieben Hauptenergiezentren (Chakren) erkannte Reich, daß die energetische Körperstruktur in sieben Segmente unterteilt werden kann; nicht klar ist, ob er mit jener indischen Theorie vertraut war.

Reichs Einfluß auf die humanistische Psychologie ist enorm. Nahezu alle Körpertherapien gehen direkt oder indirekt auf ihn zurück. Dazu gehören die Bioenergetik, die Biodynamik, die Biosynthese, die Core-Energetik und viele weitere mehr. Einige seiner Nachfolger gingen Konflikten und Anfeindungen aus dem Weg, indem sie sich nicht auf Reichs Energiebegriff beriefen und sich von seinen Orgontheorien distanzierten.

Reichs Weg führte in die biologische Forschung und zur Entdeckung der Energie, die er Orgon nannte. Aufgrund seiner Versuche schloß er, daß diese Energie überall im Kosmos vorhanden ist, eine Feststellung, die vor ihm schon Mesmer und Reichenbach getroffen hatten. Sein vergebliches Bemühen, die Energien durch spezifische Materialanordnungen zu isolieren, führten ihn zur Entwicklung des sogenannten Orgonakkumulators: eines Kastens, der auf der Innenseite mit Metall ausgekleidet ist und aus einer beliebigen Anzahl von abwechselnden Schichten aus organischem Material und Metall besteht. Je mehr alternierende Schichten ein solcher Akkumulator aufweist, umso stärker ist dessen Wirkung. Dabei muß lediglich darauf geachtet werden, daß als äußerste Schicht nichtmetallische Materie und als innerste Schicht Metall verwendet wird. Der Wirkungsmechanismus des Orgonakkumulator beruht laut Reich auf zwei Tatsachen:

1. Organische Stoffe jeder Art ziehen Orgon an sich und halten es fest.

2. Metallische Stoffe, vor allem Eisen, ziehen Orgon an, stoßen es aber rasch wieder ab.

Reich und seine Mitarbeiter bauten Orgonakkumulatoren in verschiedenen Größen und experimentierten mit unterschiedlichen Materialien. Sie kamen zum Schluß, daß die Materialanordnung für den Akkumulationseffekt verantwortlich ist.
Bei umfangreichen Versuchen mit dem Orgonakkumulator berichteten die Versuchspersonen von subjektiven Reaktionen, z.B. von einem Prickeln der Haut, der Anregung der Peristaltik und Wärmeempfindungen. Bei zu langem Aufenthalt stellten sich zudem Überladungserscheinungen wie Augenreizungen und Schlaflosigkeit ein. Objektiv meßbar war ein Anstieg der Körperkern­temperatur nach dem Aufenthalt im Akkumulator. Dieser Effekt konnte in einer Doppelblind­studie mit einer gleich wärmeisolierten Attrappe bestätigt werden.

(4) Bei der Behandlung von Krebspatienten stellte Reich fest, daß die regelmäßige Anwendung des Akkumulators in vielen Fällen zu einer Schrumpfung von Tumoren führte.
Bei der Anwendung energetischer Hilfsmittel, aber auch bei der Energieübertragung durch Heiler, können Probleme auf der emotionalen Ebene auftreten. Wenn chronisch verkrampfte oder gepanzerte Körperteile nach langer Zeit wieder von Energie durchströmt werden, werden dadurch auch die blockierten Emotionen frei, vor denen die Panzerung schützte. Diese Blockierung erfüllte zur Zeit ihrer Entstehung den Zweck, die Psyche vor nicht verkraftbaren Emotionen zu schützen. Daher ist der einfühlsame und kompetente therapeutische Umgang mit aufkommenden Ängsten bei allen tiefgreifenden energetischen Therapien so wichtig.
Es gibt mehrere Berichte über erfolgreiche medizinische Anwendungen von konzentrierter Orgonenergie. Heute werden oft lokal kleine Orgonkissen oder Orgonstäbe verwendet, die einfach zu handhaben sind und von jedermann kostengünstig hergestellt werden können. Sie eignen sich sehr gut zur lokalen Anwendung bei akuten Verbrennungen, zum Stoppen von Blutungen und zur gezielten Aktivierung geschwächter Körperregionen. Nach meinen Erfahrungen entspricht die Empfindung derjenigen, die ein Heiler erzielt, wenn er seine Hände auf eine akut schmerzende Stelle auflegt.
In seinen letzten Lebensjahren befaßte sich Reich mit der Wechselwirkung von konzentrierter Orgonenergie mit radioaktiver Strahlung, der Wetterbeeinflussung durch die Anwendung von sogenannten „Cloudbustern“, der Biologie der Krebszelle, aber auch mit Versuchen, die motorische Kraft der Orgonenergie nutzbar zu machen.

(5) Ende der vierziger Jahre begann in Amerika ein Feldzug gegen Reich und seine Theorien. Dieser gipfelte in einem Verbot der Food and Drug Administration, weiterhin Orgonakkumulatoren zu benutzen. Da Reich die Kompetenz des Gerichts in wissenschaftlichen Fragen anzweifelte, hielt er sich nicht an dessen Anordnungen und wurde 1956 zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Die Orgonakkumulatoren wurden zerstört und sämtliche orgonomische Literatur in seinem Institut verbrannt. Wilhelm Reich starb im November 1957 im Gefängnis an Herzversagen.

Ein einfaches Gerät zum Experimentieren mit der Lebensenergie
Eines der einfachsten und handlichsten Geräte zum Experimentieren mit lebensenergetischen Kräften ist das vom ungarischen Thermophysiker Dr. György Egely entwickelte „Egely-Wheel“. Egely studierte an der technischen Universität Budapest und arbeitete in einem Forschungslabor der ungarischen Akademie der Wissenschaften. Anfang der achtziger Jahre erhielt er ein Stipendium bei der “International Atomic Energy Agency” in New York. Dort begann er sich mit Parapsychologie zu befassen und entschloß sich zu eigenen Versuchen zur Natur der Lebensenergie.
Dazu entwickelte er eine einfache Versuchsanordnung: er füllte eine flache Schale mit Wasser und legte kleine Stücke Alufolie hinein, um Bewegungen des Wassers besser beobachten zu können. Wie er feststellte, konnten er und ein Großteil seiner Kollegen das Wasser in Rotation versetzen, indem sie ihre Hände dieser Schale näherten. Die Geschwindigkeit der Umdrehung schien vom körperlichen Zustand und der Konzentrationsfähigkeit der Versuchspersonen abhängig zu sein.

Nun suchte Egely nach Versuchsanordnungen, die leichter zu messen und objektivieren waren als die Drehbewegung des Wassers, und studierte die Rotation fester Gegenstände. (6) Resultat seiner langjährigen Forschungen ist das nach ihm benannte „Egely-Wheel“, das nach Überzeugung seines Erfinders die momentan vorhandene Lebensenergie eines Menschen mißt. Dieses Gerät besteht aus einem nahezu reibungsfrei aufgehängten Plasikrädchen, das sich zu drehen beginnt, wenn man sich ihm mit der Hand nähert. Die 72 Randzacken durchlaufen eine Licht­schranke, die die Drehgeschwindigkeit an Leuchtdioden weitergibt. Diese Umdrehungs­frequenz wird dann in einen “Vitalitätsquotienten” umgerechnet, der sowohl optisch als auch akustisch angezeigt wird. Um einen Durchschnittswert für diesen Vitalitätsquotienten festzulegen, führte Rgely mit 1.100 gesunden Studenten Experimente durch und notierte ihre Höchstwerte. Den Durchschnittswert der Resultate bezeichnete er dann als 100%. Das Egely-Wheel kann Werte von null bis vierhundert Prozent anzeigen. Für speziell Begabte fertigte Egely ein Spezialgerät an, das noch höhere Werte erfassen kann.

Um auszuschließen, daß diese Drehung auf einem thermischen Effekt beruht, führte Dr. Egely viele Kontrollexperimente durch. So ließ er hohle Modelle von Händen aus Metall anfertigen, die er mit unterschiedlich heißen Flüssigkeiten auffüllte. Dabei zeigte sich, daß diese Attrappen das Rad nicht in Bewegung setzten, selbst wenn sie eine große Hitze abstrahlten. Er besprach diese Effekte mit einer ganze Reihe von befreundeten Physikern und führte weitere Kontroll­experimente durch, um ihre konventionellen Erklärungsversuche zu überprüfen. Es zeigte sich aber, daß keine der bekannten physikalischen Interaktionen diese Drehbewegung zu erklären vermochten.

Dr. György Egely selbst führte viele Testreihen durch, um - ähnlich wie beim kinesiologischen Muskeltest – zu untersuchen, was die Vitalität des Organismus stärkt und was sie schwächt. Unter anderem ging er der Wirkung des Rauchens, verschiedener Entspannungstechniken und von Lebensmitteln nach. Besonders interessant sind die Untersuchungen, die er mit Geistheilern anstellte. So konnte ein philippinischer Logurg („Psychochirurg“) die Rädchen an zwei Geräten - jeweils mit einer Hand - in die von ihm gewünschte Richtung drehen lassen und diese auf Aufforderung des Versuchsleiters hin ändern. Die Fähigkeit, die Drehrichtung nach Belieben zu wählen und zu ändern, ist Egelys Beobachtungen zufolge ziemlich selten und deutet auf eine ausgeprägte Fähigkeit hin, Energien bewußt zu lenken.

Meine eigenen Experimente haben mir gezeigt, daß Kinder sehr gute Resultate erzielen. Entscheidend dafür ist neben der Vitalität von Kindern sicherlich ihre spielerische Art, an solche Aufgaben heranzugehen. Erwachsene setzen sich viel eher unter Leistungsdruck, dabei blockieren sie ihre Energien. Ebenso eignet sich das Gerät für Experimente mit der Wirkung verschiedener Gedanken und Gefühlszustände. Es zeigt sich, daß Gedanken an emotional negativ besetzte Situationen die Drehungsrate herabsetzt; umgekehrt führen positive Gedanken und eine positive Grundstimmung zu sehr guten Resultaten. Dies ist eine gute Illustration dafür, daß zuviel Ernst oder gar Verbissenheit den Energiefluß blockiert. Der längere Gebrauch des Egely-Wheels hilft, den Energiefluß bewußt zu machen und zu verstärken. Da es auf sehr feine Impulse reagiert, ist das Wheel ein interessantes Hilfsmittel für psychokinetische Experimente.

Die Aura - der Energiekörper des Menschen und energetische Diagnostik

Eine Schlüsselrolle bei vielen Formen des geistigen Heilens spielt der Begriff der Aura (griechisch-lateinisch: Luft, Hauch, Schimmer). Empedokles bezeichnet damit die ausströmende Substanz des Lichts. In unserem Zusammenhang bedeutet er eine meist nur Sensitiven zugäng­liche Wahrnehmung der feinstofflichen Ausstrahlung des Körpers. Der Glaube an eine Aura ist alt und in den meisten Kulturen verbreitet. Das christliche Mittelalter differenzierte zwischen Nimbus und Halo, eine auf den Umkreis des Kopfes beschränkte Aura und der Aureole, eine den ganzen Körper umgebende Aura. Dieser Heiligenschein ist ein ikonographisches Element mehrerer Kulturen (Indien, Griechenland, Rom, Islam), das Götter, Heroen und Könige auszeichnet. Die christliche Kunst übernahm diese Tradition für die Darstellung der Dreifaltigkeit, der Engel, Propheten und Heiligen.

Es gibt verschiedene Hilfsmittel, um die Aura mittels technischer Vorrichtungen sichtbar zu machen. Der englische Arzt Walter Kilner (1847-1920) entwickelte den nach ihm benannten Kilner-Schirm, der eine Beobachtung zumindest körpernaher Schichten der Aura ermöglichen soll. Er hatte entdeckt, daß er die Ausstrahlung um menschliche Körper wahrnehmen konnte, wenn er sie durch mit Dicyanid gefärbte Glasscheiben betrachtete. Seinen Angaben zufolge ist die Aura eine Strahlungswolke, die sich über etwa 15 bis 20 Zentimeter erstreckt und deutliche Farben aufweist. Ermüdung, Krankheit oder wechselnde Stimmungen können die Größe und Farbe der Wolke ebenso verändern wie magnetische und elektrische Felder.

Die Kirlian-Fotografie, eine Elektrofotografie im Hochfrequenzfeld, wurde von dem sowjetischen Elektronik-Ingenieur Semjon D. Kirlian und seiner Frau 1939 erstmals angewendet und bis 1958 weiterentwickelt. Kirlian brachte dazu eine Hand oder ein anderes Objekt zusammen mit einer Fotoplatte in ein hochfrequentes Wechselstromfeld. Der entwickelte Film zeigte einen Lichter­kranz um die Hand herum, der sich abhängig vom körperlichen und emotionalen Zustand der Versuchsperson charakteristisch veränderte. Ob sich der Kirlian-Effekt durch Entladungskanäle von zu Elektroden gewordenen Objekten erklären läßt oder ob tatsächlich Aurafotografie vorliegt, wird kontrovers diskutiert. Als diagnostisches Hilfsmittel hat die Kirlian-Fotografie jedenfalls inzwischen eine weite Verbreitung gefunden hat. Mittlerweile ist es zu etlichen vielversprechenden Weiterentwicklungen der Kirlian-Fotografie gekommen (7), die von zahlreichen Instituten und Ärzten für diagnostische Zwecke eingesetzt werden.

Ein Forschungsgebiet, auf dem in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte zu verzeichnen waren, ist die Biophotonenforschung. Deren Pionier, der deutsche Physiker Fritz Albert Popp, begann vor rund 25 Jahren, das äußerst schwache, kohärente Licht, das jede lebende Zelle aussendet, zu untersuchen. Da dieses Licht von lebendigen Zellen ausgestrahlt wird, spricht Popp von „Biophotonen“. Ihm war von Anfang an klar, daß ein Zusammenhang besteht zwischen den vom Körper ausgestrahlten Biophotonen und dem, was als Aura bezeichnet wird. In Versuchen im Labor von Popp gelang es mehreren Heilern, die Biophotonenausstrahung ihrer Hände willentlich stark zu erhöhen.

In verschiedenen spirituellen Traditionen geht man von sieben Energiekörpern oder Schichten der Aura aus, gewisse Sensitive berichten von drei verschiedenen Schichten. (8) Normalerweise wird die erste Schicht als ätherische Aura bezeichnet. Meistens wird die Farbe dieser Schicht als Blau bis Grau wahrgenommen und umgibt den Körper einige Zentimeter. Es ist diese Schicht, die allgemein Aufschluß gibt über den Gesundheitszustand des Körpers, seine Widerstandskraft und seine Schwachstellen.

Diese ätherische Schicht stellt eine Energiematrix dar, die der physischen Materie Form gibt. Dieses Kraftfeld ist eine Voraussetzung und nicht eine Wirkung des physischen Körpers. Sensitive wie Dr. John Pierrakos und Mary Ann Brennan berichten, daß sie wahrnehmen können, wie eine Pflanze zuerst die Matrix eines neuen Blatts als Energiefeld projiziert und das materielle Blatt danach in diese schon bestehende Form hineinwächst. Dies entspricht der Theorie der morphogenetischen Felder, die der englische Biologe Rupert Sheldrake entwickelt hat; Rudolf Steiner nannte sie „ätherische Bildekräfte“. (9) Es ergeben sich hier auch Parallelen zu den Arbeiten des Neuroembryologen Harold Saxton Burr, die gezeigt haben, daß bereits im Keim eines Lebewesens die Strukturanlage des ausgewachsenen Organismus vorhanden ist.

Die zweite oder nächstfeinere Schicht wird als Emotionalkörper bezeichnet. Sie kann alle Farben aufweisen, wobei die Deutung den allgemeinen Farbzuordnungen folgt. Sensitive berichten, daß sich diese Schicht farblich und in ihren Umrissen sehr schnell verändert, wenn starke Gefühle freiwerden. Körpertherapien wirken in erster Linie auf diese Schicht ein.

Die dritte Schicht wird mentale Ebene genannt: Sie soll die Struktur unserer Ideen enthalten. Je präziser eine Idee ist, umso klarer ist die dazugehörige Gedankenform.

Die vierte Schicht wird als astraler Körper bezeichnet. Es ist dieser Körper, der sich bei außerkörperlichen Erfahrungen vom physischen Körper ablösen kann.

Die weiteren Schichten werden oft als ketherische oder kausale Körper bezeichnet und haben eine Beziehung zu spirituellen Ebenen unserer Gesamtpersönlichkeit.

Lama Anagarika Govinda, ein Vertreter des tibetischen Buddhismus, sagt über die Verbindungen zwischen den verschiedenen Ebenen, daß „diese nicht als aufeinanderfolgende, getrennte Schichten zu verstehen sind, sondern als sich gegenseitig durchdringende Prinzipien - vom feinsten allseitig leuchtenden, alles durchstrahlenden Bewußtsein bis zum ‚materialisierten Bewußtsein‘, das als Körper in Erscheinung tritt.“

Bei der verbreitetsten Form der sogenannten Psi-Diagnostik (10) stellen sich die Sensitiven auf das energetische System ihrer Klienten ein; sie sind so in der Lage, Rückschlüsse auf seine körperliche Verfassung zu ziehen und Schwachstellen im energetischen System zu orten, bevor diese sich als Krankheit im körperlichen Bereich manifestieren. Eine vermehrte Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Heilern ist sehr erfolgversprechend und könnte so wirksam zur Krankheits­prävention beitragen, wie verschiedene Beispiele einer erfolgreichen Zusammenarbeit im diagno­sti­schen Bereich belegen. Sensitive Diagnosen führen aber auch zu vielen Mißverständnissen, wenn Heiler versuchen, ihre Diagnosen in einer medizinischen Terminologie zu formulieren, statt bei der energetischen Beschreibung zu bleiben.

Interessant in diesem Zusammenhang sind die Aurabeobachtungen von Dr. John Pierrakos und Mary Ann Brennan, die ein Bindeglied darstellen zwischen esoterischen Vorstellungen und der Körpertherapie: Detailliert beschrieben sie die Zusammenhänge zwischen der Ausformung der Aura und der entsprechenden Charakterstruktur. Dr. Pierrakos hat seine diagnostischen Fähigkeiten eindrücklich unter Beweis gestellt. (11)
Viele Sensitive und Medien behaupten, daß sie die Aura des Menschen und Ausstrahlungen von anderen Lebewesen - Tieren und Pflanzen - objektiv mit ihren normalen Augen sehen. Es scheint aber so, als ließen sich nur die körpernächsten Schichten objektivieren; speziell bei den Farbeindrücken handelt es sich vermutlich um subjektive Wahrnehmungen. Interessanterweise kommen aber verschiedene Sensitive, obwohl sie ihre Wahrnehmungen unterschiedlich beschreiben, oft zu denselben Schlussfolgerungen. (12)

Anscheinend empfangen Sensitive Signale und setzen diese in ein entsprechendes Bild um. Analog dazu hat in der Radiästhesie eine Links- oder Rechtsdrehung des Pendels auch keine allgemeingültige Bedeutung, sondern muß vom Pendler gedeutet werden. Entscheidend ist also das jeweilige Bezugssystem, auf das die eigenen subjektiven Eindrücke geeicht werden. Ähnlich verhält es sich beim Channelling, das von den meisten Medien ebenfalls als ein energetischer Vorgang verstanden wird: Das Medium empfängt Signale, entschlüsselt und übersetzt sie in seine eigene Sprache und in ein eigenes Bild. In dieser Entschlüsselung und Umsetzung liegt der Grund, daß sensitive Wahrnehmungen und mediale Informationen immer von der Persönlichkeit und dem Wertesystem des Mediums gefärbt sind.

Ein einfaches Modell der Wirkung subtiler Energien beim geistigen Heilen

Ein grobes und verallgemeinertes Modell der Wechselwirkung zwischen der Energieübertragung eines Heilers und dem körperlichen Zustand ist kurzgefaßt folgendes:
Der Mensch ist ein System von verschiedenen Körpern. Unser physischer Körper ist umgeben von mehreren zunehmend subtileren Energiekörpern oder –feldern, die einander durchdringen. Diese Felder steuern physiologische Lebensvorgänge und speichern zusätzlich Erinnerungen. Rupert Sheldrake spricht hierbei von morphogenetischen Feldern, der Biologe Harold Saxton Burr von einem Lebensfeld.

Solche Felder sind also Vorlagen, Matrizes, nach denen sich der physische Körper ausrichtet. Demnach tritt Disharmonie oder Krankheit zuerst im energetischen oder feinstofflichen Bereich auf, bevor sie sich körperlich manifestiert. Bei der Heilbehandlung wirkt der Heiler auf diese Energiefelder ein, überträgt das Bild oder die Information einer harmonischen Ordnung und kann die Energiefelder dadurch wieder ins Gleichgewicht bringen, worauf sich der physische Körper nach dem neuen harmonisierten Bild ausrichtet.

Dabei kann verschieden vorgegangen werden. Qi-Gong-Meister zum Beispiel lenken ganz bewußt und gezielt Energie in einen geschwächten Bereich. Die Geistheiler in der Tradition des britischen Spiritualismus gehen davon aus, daß die Absicht zu heilen ausreicht, und daß die Heilenergie aufgrund dieser Zielsetzung an die Stellen fließt, an denen sie am meisten gebraucht wird. Eine Grundannahme dabei lautet, daß die Intention und die Gedankenkraft des Heilers die Energie lenkt.

Lebensenergie: physikalische Kraft oder Gedankenmodell?

Viele Forschungsergebnisse deuten darauf hin, daß es sich bei solchen biologischen und geistigen Energien um physikalische Kräfte handelt. Schon Mesmer und Reichenbach hatten sie mit dem Magnetismus in Verbindung gebracht. Elektrische Veränderungen der Haut über Meridianen, Akupunkturpunkten und Chakras konnten in vielen Untersuchungen nachgewiesen worden.

Japanische Forscher haben meßtechnisch nachgewiesen, daß Qi-Gong-Meister bei der Aussendung von Chi sehr starke Magnetfelder erzeugen können. An der Universität von Shanghai sowie am dortigen Atom­energie-Institut durchgeführte Experimente bestätigten die Existenz der vom menschlichen Körper erzeugten Magnetfelder. Ebenso ergab sich ein klarer Zusammenhang zwischen den geistigen Kräften eines Menschen und der Stärke und Ausdehnung seines Feldes. So besitzen z.B. Qi-Gong-Meister ein deutlich stärkeres Energiefeld als andere Menschen.

Dieser Effekt des Aufbaus von Magnetfeldern trat auch bei den bekannten „Copper Wall“-Experimenten an der Menninger-Klinik in Topeka zutage. Dr. Elmer Green, einer der Pioniere der Biofeedback-Methode, hat über ein Dutzend Geistheiler untersucht und nachgewiesen, daß sich in einem mit Kupferplatten isolierten Speziallabor während ihrer Heilbehandlungen die elektromagnetischen Feldstärken vervielfachten. So vermochten einzelne von ihnen die Kupferplatten fünfzig bis hundertmal stärker aufzuladen als Durchschnittsmenschen.

Bei gewissen Menschen kleben metallische Gegenstände wie Besteck, Bügeleisen etc. am Körper, als ob dieser ein starker Magnet wäre. Dieser Effekt wird Biomagnetismus genannt und ist ein relativ verbreitetes Phänomen, das zudem leicht zu demonstrieren ist.
Solche Energien können also elektromagnetische Komponenten aufweisen. Andere Aspekte ihrer Wirkungen sind aber nicht durch elektrische Felder oder Magnetfelder erklärbar.

Bei Untersuchungen zur Fernheilung zeigte sich, daß die Energieübertragung weder durch einen Faraday´schen Käfig noch durch andere bekannte Materialanordnungen abgeschirmt werden kann. So änderte sich die mittlere Überlebensrate von isolierten Tumorzellen zeitweilig um 200 bis 1200 Prozent, als sich der britische Heiler Matthew Manning darauf konzentrierte - selbst wenn er sich in einem anderen, elektrisch abgeschirmten Raum aufhielt. Ebenso scheint sich die Wirkung feinstofflicher Energien nicht mit zunehmender Distanz abzuschwächen, wie dies bei allen bekannten Energieformen sonst der Fall ist. Es hat den Anschein, unsere Vorstellung eines dreidimensionalen Raums habe für diese Energievorgänge keine Gültigkeit; der entscheidende Faktor ist vielmehr in einem Resonanzphänomen zu suchen, das nicht räumlich gebunden ist. Dies führt uns zu der Hypothese, die elektrischen Felder seien nur ein Nebenprodukt der eigentlichen Wirkung. Der eingangs erwähnte Physiker William Tiller hat deshalb den Begriff der „subtilen Energien“ in die Physik eingeführt und folgendermaßen umschrieben:

„Unter subtilen Feldern oder Energien verstehe ich nicht einfach schwache Felder oder Energien. Die Einstein´sche Aussage `Gott ist subtil` bedeutet nicht, daß Gott schwach ist. Nach unseren bisherigen Erfahrungen sind die subtilen Felder sehr schwach an unsere physikalischen Felder angekoppelt, so daß wir normalerweise nur kleine Wirkungen wahrnehmen. Sie können aber unter günstigen Umständen stark wechselwirken und massive Effekte ermöglichen. Ich vermute, daß unsere künftige Technologie in diesem Bereich den latenten Energiegehalt und die Nutzungsmöglichkeiten solcher subtiler Felder entdecken wird, die um viele Größenordnungen stärker sind als die gegenwärtig bekannten Felder.“

Lebensenergie und Bewußtsein

Bei den biologischen und geistigen Energien existiert ein ganzes Spektrum von Erscheinungsformen: von den verschiedenen Frequenzen und Schichten der Aura, über die Wirkung von immateriellen Heilmitteln bei der Hochpotenzhomöopathie, bis hin zu den handfesten Phänomenen der Psychokinese, wie der Levitation, des Spuks, den Materialisationsphänomenen und den eindrücklichen Demonstrationen philippinischer Logurgen. Da sich viele Forscher auf einen bestimmten Aspekt oder Frequenzbereich konzentrieren und nur diesen untersuchen, ergibt sich eine Vielzahl von Widersprüchen zwischen ihren Beobachtungen, Theorien und Hypothesen zur Natur der Lebensenergie. Dies führt dazu, daß laufend neue Begriffe für die Lebensenergie kreiert werden. (13)

Dieselbe Situation bestand früher bei den Erscheinungsformen des elektromagnetischen Spektrums: Unsere Umwelt ist gesättigt von Strahlungen verschiedenster Art. Neben dem sichtbaren Licht in seinen verschiedenen Farben gibt es Röntgenstrahlen, Gammastrahlen, Infrarotwärme, ultraviolettes Licht, Radiowellen und die kosmischen Strahlen. Alle diese Strahlungsarten unterscheiden sich auf den ersten Blick beträchtlich voneinander. Leicht entsteht da der Eindruck, daß es sich um grundverschiedene Phänomene handelt. Dennoch wissen wir heute, daß alle diese Strahlungen Erscheinungsformen ein und desselben Phänomens sind, nämlich der elektromagnetischen Schwingung.

Der entscheidende Unterschied zwischen subtilen Energien und dem elektromagnetischen Spektrum liegt in ihrer engen Wechselwirkung mit unseren Gedanken, Gefühlen und der Ausrichtung unseres Bewußtseins. Im Alltag sprechen wir zwar von der Kraft der Gedanken, ohne zu präzisieren, welche Art von Kraft damit gemeint ist. Die enge Verbindung zwischen unserem Bewußtsein und dem Energiefluß erschwert es, diese Phänomene im Rahmen der traditionellen Wissenschaft unvoreingenommen zu untersuchen.

Neben der Analogie zum Spektrum der elektromagnetischen Schwingungen ergibt sich auch eine Analogie zum Modell des Bewußtseins als Spektrum, das der amerikanische Bewußtseinsforscher Ken Wilber entworfen hat und scheinbare Widersprüche und Differenzen zwischen verschiedenen psychologischen Schulen und spirituellen Modellen auflöst. Das Spektrum des Bewußtseins ist eine mehrdimensionale Darstellung der menschlichen Identität, von der höchsten Identität des kosmischen Bewußtseins über verschiedene Stufen, die Wilber als „Bänder“ bezeichnet, bis zum eingeengten Identitätsgefühl des ichhaften Bewußtseins. Unsere Begriffsverwirrungen und der Streit zwischen den Anhängern verschiedener psychologischer und auch esoterischer Schulen kommt daher, dass wir ihren Geltungsbereich nicht abstecken.

Jede dieser psychologischen Schulen und spirituellen Lehren hat also mehr oder weniger Recht, wenn sie sich auf ihren Geltungsbereich beschränkt. Daß alle Forscher zu einer einhelligen Sicht der Dinge kommen, ist nicht zu erwarten, aber sie könnten sich darüber klar werden, daß sie aus verschiedenen Perspektiven über dasselbe Spektrum sprechen. So kann es zu einer wirklichen Synthese der verschiedenen Ansätze zur Bewusstseinserforschung kommen. In dieser Synthese bestehen gleichrangig nebeneinander die verschiedenen psychologischen Schulen, aber auch die Einsichten der großen Weisen.

So ergeben sich Analogien zwischen den Ebenen des Schattens und des Egos im Modell von Ken Wilber und den Ausformungen der Aura bei bestimmten Charakterstrukturen, wie sie von John Pierrakos beschrieben werden. Die transpersonalen Bänder bei Wilber entsprechen den Energien, die vielen paranormalen Phänomenen zugrundeliegen. Die Ebene der Archetypen und des kollek­tiven Unbewußten findet ein Abbild in Rupert Sheldrakes Theorien eines morphogenetischen Feldes und in den faszinierenden Forschungen der Gruppe um Robert Jahn in Princeton, die den Einfluß mentaler Absichten auf Zufallsgeneratoren mißt. (14) Der Ebene des ungetrennten Geistes bei Wilber entspricht energetisch die Vorstellung eines lebendig pulsierenden Urenergie-Ozeans, der das ganze Universum erfüllt und verbindet, wie sie Reich, Mesmer und andere entworfen haben.

Ausblick

Beim jetzigen Forschungsstand ist umstritten, ob sich die vielfältigen Erscheinungsformen solcher rätselhafter Energien auf elektromagnetische Kräfte reduzieren lassen, ob es sich um ein eigenes noch unbekanntes Energiespektrum handelt, oder ob sich dereinst sogar erweisen wird, daß das gesamte elektromagnetische Spektrum Teil und Ausfluß einer übergeordneten Energie ist. Wir stehen erst am Anfang dieser Forschung, wobei es aber durchaus wissenschaftliche Ansätze gibt, die den Elektromagnetismus und andere Energieformen letztlich als Erscheinungsformen der einen Urkraft verstehen. So hat Dr. Seiler in seinem Buch Der Kosmonenraum einen Weg aufgezeigt, wie ein ganzheitlich-bioenergetisches Weltbild mit den Erkenntnissen der modernen Physik auf einfache und konkret erlebbare Weise in Einklang zu bringen ist.

„Energie“ ist heute hauptsächlich ein physikalischer Begriff. Die zunehmende Erforschung bio­energetischer und paraphysikalischer Phänomene kann dazu beitragen, daß er eines Tages auch ein biologischer, ein psychologischer und ein spiritueller Begriff sein wird. So könnte sich in einer Wissenschaft der Zukunft ein erweiterter Energiebegriff als entscheidende Nahtstelle von Physik und Metaphysik, Physik und Parapsychologie, Natur- und Geisteswissen­schaft erweisen. (15)


Literaturhinweise

Bischof, Marco: Biophotonen. Das Licht in unseren Zellen. Frankfurt 1995.

Boadella, David: Wilhelm Reich: Leben und Werk, Bern/München/Wien 1981.

Brennan, Mary Ann: Licht-Arbeit, München 1987.

Gebauer R./ Müschenich St.: Der Reichsche Orgonakkumulator, Frankfurt 1987.

Iyengar, B.K.S.: Licht auf Pranayama, Bern 1984.

Kerner, Dagny und Imre: Wie heilen wirkt/Energiesystem des Menschen/Heilen ist erlernbar/ Heiler im Test. Köln 1997.

King, Serge Kahili: Erd-Energien. Freiburg i.Br. 1985.

Krishna, Gopi: Kundalini. Bern/München/Wien 1983.

Lowen, Alexander: Bioenergetik. Bern/München/Wien 1975.

Mesmer, Franz Anton: Mesmerismus oder System der Wechselwirkungen. Berlin 1814.

Motoyama, Dr. Hiroshi/Brown, Rande: Chakra-Physiologie. Freiburg i.Br. 1980.

Pierrakos, Dr. John: Core Energetik. Essen 1987.

Reich, Wilhelm: Die Funktion des Orgasmus. Die Entdeckung des Orgons. Sexualökonomische Grundprobleme der biologischen Energie. Köln 1987.

Reich, Wilhelm: Die Entdeckung des Orgons /Der Krebs. Köln 1994.

Reichenbach, Dr. Karl von: Der sensitive Mensch und sein Verhalten zum Od, 2 Bde., Leipzig 1910

Sabetti, Stephano: Lebensenergie. Bern/München/Wien 1985.

Schneider, Emil: Der animale Magnetismus. Zürich 1950.

Seiler, Dr. Hanspeter: Der Kosmonenraum. Essen 1986.

Senf, Bernd: Die Wiederentdeckung des Lebendigen. Frankfurt 1996.

Sherwood, Keith: Die Kunst spirituellen Heilens. Freiburg i.Br. 1984.

Smith, Fritz Frederick: Innere Brücken - Handbuch der Lebensenergie und Körperstruktur. Oldenburg 1990

Wilber Ken: Das Spektrum des Bewußtseins, Reinbek 1991, Rowohlt

Zürcher, Walter: Der Puls der Dinge. Freiburg i.Br. 1990.

Anmerkungen

1. Zum Fernheiltest siehe den zusammenfassenden Bericht in dieser Anthologie („Kein Wundermittel, aber verwunderlich heilsam“) sowie Harald Wiesendanger: Heilen ohne Grenzen. „Fernbehandeln“ auf dem Prüfstand. Schönbrunn 1999. Auf statistisch-psychologische Aspekte des „Fernheil-Tests“ konzentriert sich die Diplomarbeit von Katja Reuter: Der Einfluß psychologischer Variablen auf den Therapieerfolg bei chronisch Kranken. Eine Untersuchung aus dem Bereich der Komplementärmedizin, Freiburg i. Br. 1999.

2. Als Moxibustion wird das Abbrennen von Heilkräutern, in der Regel Beifuß (Artemisia vulgaris) über bestimmten Akupunkturpunkten bezeichnet. Dies führt zu einer Erwärmung und Aktivierung der Punkte und wurde früher vorwiegend in der Behandlung rheumatischer Beschwerden angewendet.

3. Zu Mesmers Äthertheorien siehe Dr. Seilers Werk Der Kosmonenraum.

4. siehe Gebauer R./ Müschenich St.: Der Reichsche Orgonakkumulator, Frankfurt 1987.

5. Wer die verschiedenen Titel der Werke Wilhelm Reichs vergleicht, kann den Eindruck gewinnen, daß es sich um ein beliebiges und wahlloses Kuddelmuddel zu den verschiedensten Themen handelt. Die Bandbreite seiner Themen reicht von der Psychoanalyse über zu politische und soziologische Texte, Biologie, Physik, Medizin, Meteorologie und diversen Pamphleten bis zum Kontakt mit Außerirdischen in seinem letzten Buch. Wer sich mit seinem Werk befaßt, erkennt jedoch zunehmend den roten Faden, der sich durch sein Leben und sein Werk zieht. Bei wenigen Menschen ist die Verbindung des persönlichen Lebenslaufs mit seinem Werk so eng. Es empfiehlt sich, zur Orientierung zuerst eine Biographie Reichs zu lesen. Besonders empfehlenswert ist diejenige von David Boadella, der es ausgezeichnet versteht, den roten Faden sichtbar zu machen, dem Reich quer durch alle Fachgebiete gefolgt ist.

6. Der enge Zusammenhang zwischen der Spiral- und Wirbelbewegung und der Lebensenergie läßt sich durch viele Beobachtungen belegen. Für Reich war das ganze Universum von einem Energieozean erfüllt, in welchem sich die Orgonenergie-Einheiten als Kreiselwellen spiralig bewegen. Die Vereinigung dieser lebendigen Spiralströme läßt als gemeinsames Funktionsprinzip sowohl die kleinsten subatomaren Grundeinheiten der Materie als auch ihre größten Einheiten, die riesigen Spiralstrukturen der Galaxien entstehen. Der Arzt und Forscher Dr. Hanspeter Seiler hat in seinem Werk Der Kosmonenraum (siehe Literaturliste) die Geschichte und neue Perspektiven der Ätherwirbeltheorie zusammengefasst. In seinem Aufsatz „Spiralform, Lebensenergie und Matriarchat“ (emotion 10, Berlin 1992) hat er die kulturgeschichtlichen Zusammenhänge zwischen matrifokalen Kulturen und dem Auftreten von Spiralsymbolik unter­sucht. Dem strukturaufbauenden Prinzip des Energiewirbels begegnen wir bei der Funktion der Chakras, aber auch bei den faszinierenden Forschungen von Viktor Schauberger, der als einer der Wegbereiter der „Freien Energie“ gilt.

7. Zu den interessantesten Weiterentwicklungen der Kirlian-Fotografie in Deutschland gehören die „Energetische Terminalpunkt-Diagnose“ (ETD), die vom deutschen Heilpraktiker Peter Mandel entwickelt wurde; die von Hans-Christian Seidl in Zusammenarbeit mit befreunde­ten Technikern entwickelte „Hochfrequenz-Sofortbild-Fotografie“ (HFS), und die von von Dr. Dieter Knapp entwickelten „Plasmaprint“- und „Colorplate“-Verfahren. In Rußland hat der Biophysiker Dr. Konstantin Korotkov ein Verfahren entwickelt, das uns erlaubt, die Veränderungen im Energiefeld an einem Monitor in Echtzeit zu beobachten.

8. Es gibt viele verschiedene Modelle der verschiedenen Schichten der Aura. Ich halte mich bei meiner Darstellung grob an die Einteilung, die Mary Ann Brennan vorgeschlagen hat.

9. Dr. Rupert Sheldrake hat in seinem Buch Das schöpferische Universum die Hypothese entwickelt, daß sogenannte morphogenetische Felder, gleichsam als Matrizen, das Wachstum von Lebewesen steuern. Seine Theorie postuliert zudem, daß die Natur eine Art Gedächtnis besitzt. Dies soll u.a. erklären, weshalb beispielsweise die Züchtung einer neuen Kristallart einfacher gelingt, nachdem sie in einem Labor erstmals erfolgreich durchgeführt wurde.

10. Es existieren noch weitere Formen der Psi-Diagnostik wie der sogenannte Röntgenblick, bei dem der Sensitive anscheinend die Fähigkeit besitzt, in den Körper eines Menschen zu blicken, das Einfühlen in den Patienten, mediale Informationen und die Psychometrie.

11. Ken Dychtwald hat in seinem empfehlenswerten Buch Körperbewußtsein (Essen 1981) beschrieben, wie Dr. John Pierrakos ihm bis ins Detail seine Verhaltensweisen, die Beziehung zu seinen Eltern, seine Stärken und Schwächen richtig beschrieben hat.

12. So sagt der Österreicher Georg Rieder, der seine diagnostischen Fähigkeiten mehrfach unter Beweis gestellt hat, daß er kranke oder schwache Stellen im Energiefeld eines Menschen an einer violetten Färbung erkenne, während die gesunden Stellen braun seien. Diese Wahrnehmung steht im Widerspruch zu den Wahrnehmungen anderer Sensitiver, die braun eher als eine Farbe der Verunreinigung betrachten, hingegen Violett für ein Zeichen spiritueller Entwicklung halten.

13. Der amerikanische Parapsychologe Stanley Krippner listete rund 100 verschiedene Bezeichnungen für diese Energie auf.

14. So läßt sich ein statistisch signifikanter Effekt auf Zufallsgeneratoren nachweisen, wenn Menschengruppen eine ähnlich gerichtete Aufmerksamkeit aufweisen. So zeigten sich zum Beispiel im Moment der Urteilsverkündung im O.J. Simpson-Prozeß oder während der Begräbniszeremonie von Prinzessin Diana anormale Effekte und der Anstieg der Ordnung im Datenauswurf der Zufallsgeneratoren.

15. siehe Dieter Duhm: Synthese der Wissenschaft, Heidelberg 1979 


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